Wo Singles von ihren schlimmsten Dates erzählen

Wo Singles von ihren schlimmsten Dates erzählen
Misslungene Dates sind kein Phänomen der Ära Smartphone, werden durch das Internet aber schneller kommuniziert.

Erste Dates sind aufregend, weil alles passieren kann: Das Treffen könnte der Beginn einer romantischen Liebesgeschichte sein; ein netter Abend, aus dem sich nichts weiter entwickelt; oder eine Katastrophe. Missglückte Dates kennen die meisten Liebessuchenden, wie eine Twitter-Aktion vergangenes Jahr zeigte: Als US-Moderator Jimmy Fallon nach den schlimmsten Verabredungen fragte, klagten unter dem Hashtag #WorstFirstDate Tausende Nutzer ihr Leid. Auch er selber machte mit: „Ich wollte mein Date überraschen, indem ich nicht sagte, in welches Restaurant wir gehen. Es stellte sich heraus, dass es genau das Restaurant war, in dem sie arbeitete.“

Wahre Geschichten

Ein Grundsatz gilt für alle: Kein Date ist so peinlich, langweilig oder unangenehm, dass man nicht irgendwann darüber lachen kann. Das beweist die Veranstaltungsreihe „True Dating Stories“, die bereits in 60 Ländern Station machte und am 7. März auch in Wien gastiert. Professionelle Comedians tragen dabei wahre Horrorgeschichten von misslungenen Verabredungen vor – die Besucher können ihr traumatischstes Dating-Erlebnis vorher anonym auf einen Zettel schreiben. Auf der Instagram-Seite bekommt man einen Vorgeschmack: „Ich hatte in meinem Leben drei Tinder-Dates“, wird etwa ein Single zitiert, „zwei davon alleine.“

Apropos: Miese Dates sind kein Phänomen der Ära Online-Dating, sagt Beziehungscoach Dominik Borde – durch das Internet werden sie aber sichtbarer und rascher kommuniziert. Zwar könne man beim Chatten rasch feststellen, ob Sympathie und Humor passen, die viel zitierte Chemie ließe sich aber nur offline eruieren. Merkt man, dass diese fehlt, rät der Experte, sich „respektvoll, aber entschlossen zurückzuziehen“: „Es gibt keine Pflicht, ein schlechtes Date auszusitzen.“ (Einfach zu verschwinden, wie es eine Teilnehmerin der True Dating Stories erlebt hat, ist keine Option.)

„Ich hatte ein paar Dates mit einem Typen, den ich wirklich mochte. Beim dritten Date sagte er mir: Ich muss nächste Woche für zwei Monate ins Gefängnis, aber ich setze dich auf meine Besucherliste.“ - Anonym, via True Dating Stories

Ein Leider-Nein-Rendezvous birgt aber nicht nur Lach-, sondern auch Lernpotenzial. „Man kann  auch aus dem schlechtesten Date etwas lernen, wenn man reflektiert“, ist Borde überzeugt. Etwa über eigene Erwartungshaltungen, schlummernde Hoffnungen oder verborgene Ängste. Wer indes vom Dating  genug hat und den morgigen Valentinstag alleine verbringt, hat auch keinen Grund, Trübsal zu blasen: „Wichtig ist, den Tag nicht in Trauer  zu verbringen, sondern zu etwas Besonderem für sich selbst zu machen“, sagt Borde. „Es ist der Tag der Liebenden, damit ist doch auch die Liebe zu sich selbst gemeint. Also Singles – macht etwas für euch, etwas, das euch glücklich macht.“

Info: Das Seminar „Liebe lernen“ mit Dominik Borde findet am 24. März im Europahaus Wien statt. Tickets unter www.sozialdynamik.at

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