Wiener Linien liefern Fahrplandaten ab Herbst

Wiener Linien liefern Fahrplandaten ab Herbst
Neue Öffi-Apps für Smartphones erwartet

Wie angekündigt, lösen die Wiener Linien ihr Versprechen ein und bereiten die Freigabe ihrer Daten für App-Entwickler vor. Wie die Wiener Linien am Dienstag mitteilten, sollen im Juli die Geo- und Statistikdaten für das österreichische Open Government Data Portal data.gv.at freigegeben werden. Die begehrten Echtzeit- und Fahrplandaten werden hingegen im September nachgereicht.

Einlenken nach Kritik

Die Wiener Linien waren heftig dafür kritisiert worden, dass sie als de facto 100-Prozent-Unternehmen der Stadt Wien ihre Daten nicht frei zur Verfügung stellen wollten. Durch die Freigabe der Daten können Entwickler in Kürze Smartphone-Apps und Online-Services erstellen, in denen Fahrpläne, Routen sowie die Echtzeitdaten der Wiener Öffis abgebildet sind. Bislang waren Echtzeit-Abfragen nur über die eigene App „qando“ möglich. Auch Google könnte die Wiener Öffi-Daten wieder in seinen Kartendienst Maps integrieren, hat diesbezüglich aber noch keine Pläne, wie der KURIER erfuhr.

Laut Wiener Linien erfolgt die Bereitstellung der Daten in zwei Schritten. „Die Geo- und Statistikdaten sind schneller verfügbar, wir müssen sie lediglich in das entsprechende Format umwandeln und exportieren. Bei den Fahrplan- und Echtzeitdaten gestaltet sich der Prozess etwas langwieriger, da wir für diese noch neue Infrastruktur schaffen müssen“, erklärt Stefan Kriz von den Wiener Linien.

Vorkehrungen

Anders als bei einem Testlauf, zu dem Entwickler im Jänner eingeladen wurden, wollen die Wiener Linien keine direkte Schnittstelle zum eigenen System schaffen, sondern die Daten auf einen weiteren Server spiegeln. Dies geschehe aus Sicherheitsgründen, aber auch, um die Zugriffslast besser abwickeln zu können.

Die Kritik, die Datenfreigabe sei zu lange hinausgezögert worden, weisen die Wiener Linien zurück. Gewisse Daten wie Haltestellen- und Aufzugslisten habe man bereits 2012 zur Verfügung gestellt. Die Zeit habe man einfach gebraucht, um technische und rechtliche Fragen zu klären. Zudem habe man sich auch mit anderen Verkehrsanbietern wie den ÖBB und dem Verkehrsverbund VOR abstimmen wollen.

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