Wie Spider-Man: Waghalsiger Waschbär erklimmt US-Hochhaus
Unter Berichte über das tagesaktuelle Weltgeschehen mischen sich derzeit Schlagzeilen über einen Waschbären, der knapp zwei Tage lang ein Hochhaus im US-Bundesstaat Minnesota erklomm. Bereits am Montag war das Tier auf ein Nachbarhaus des Bürogebäudes der Großbank UBS in der Stadt St. Paul geklettert – zwei Tage später befand es sich Medienberichten zufolge noch immer auf den senkrechten Waschbetonplatten.
#mprraccoon auf Tour
Nachdem sich Bilder der dramatischen Kletteraktion im Netz verbreiteten, begannen die lokale Bevölkerung vor Ort und Menschen auf Social Media mitzufiebern. Der Radiosender Minnesota Public Radio gab dem Waschbären den Namen und Hashtag #mprraccoon, unter dem auf Twitter Bilder und Updates geteilt wurden. Der lokale CBS-Sender richtete einen Livestream ein.
Gefährliche Futtersuche
Doch warum begab sich der Waschbär überhaupt auf die abenteuerliche Hochhaus-Tour? Wie die Washington Post berichtet, sei das Tier nachts wohl auf der Jagd nach Taubennestern gewesen, um diese auf der Suche nach Eiern zu plündern.
Als am Dienstagmorgen plötzlich lärmende Menschen und Autos auftauchten, zog sich das verängstigte Tier in einen Fassadenvorsprung zurück. Beobachter verständigten den Tierschutz. Entsandte Helfer bauten dem Waschbären eine Holzkonstruktion, um ihm das Runterklettern zu ermöglichen. Doch das Tier tat das Gegenteil und ergriff die Flucht – aufwärts.
Zur Mittagszeit machte der Kletterer auf einem Fenstervorsprung in einer Höhe von zwölf Stockwerken Stopp, wie Radiomoderator Tim Nelson vom Minnesota Public Radio auf Twitter schrieb. Auch andere User zwitscherten Bilder aus dem Inneren des Gebäudes, die #mprraccoon
Wenige Stunden später hatte es der Waschbär bis in den 20. Stock geschafft. Kurze Zeit später machte er auf einem Fenstersims erneut Rast.
Da sich die Fenster des Gebäudes nicht öffnen lassen, konnte das Tier nicht hereingeholt werden, berichtet die Washington Post. Den Waschbären von Fensterputzern einfangen zu lassen, sei Tierschützern zufolge ebenfalls keine Option. Man wolle stattdessen abwarten, bis das Tier das Dach erreicht und es dort in Sicherheit bringen. Dafür musste #mprraccoon es aber erst einmal bis dorthin schaffen. Auch auf Twitter sorgte man sich um das Wohl des Waschbären – und suchte nach möglichen Rettungsoptionen.
Geschafft
In einer letzten Kletterrunde schaffte es der Waschbär schließlich Mittwochmorgen bis aufs Dach, wo eine Lebendfalle mit Katzenfutter auf ihn wartete. Dort soll er nun eingefangen und in einem gewässerreichen Misch- oder Laubwald ausgesetzt werden.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Waschbären erstreckt sich von Panama über Mexiko und fast die gesamte USA bis zum Süden Kanadas. Immer öfter werden die Tiere auch in urbanen Regionen gesichtet.
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