Wie man sich einen Duft erschnuppert

Für mich ist klar: Neroli muss ins Fläschchen. In jenes Fläschchen, in dem Aromapraktikerin Lisa Dirnbacher mir meinen ganz persönlichen Duft zusammenstellen wird.
Wie man sich ein Parfüm kreiert, das einem ganz allein gehört und das neben der Nase auch noch Leib und Seele erfreut.

Instinktiv stoße ich einen Begeisterungsschrei aus, als mir Lisa Dirnbacher den Duftstreifen mit Neroliöl unter die Nase hält. Neroliöl wird aus der Blüte der Bitterorange gewonnen. Bei uns auch unter dem unvorteilhaften Namen Pomeranze bekannt, lässt die französische Bezeichnung „Fleur d'oranger“ deutlich mehr auf ihren sinnlich-betörenden Duft schließen. Wissenschafter verwenden dafür einen nüchterneren Ausdruck: Statt „sinnlich“ nennen sie Neroli „anregend“.

Für mich ist jedenfalls klar: Neroli muss ins Fläschchen. In jenes Fläschchen, in dem Aromapraktikerin Lisa Dirnbacher mir meinen ganz persönlichen Duft zusammenstellen wird.

Ein Duft, der mehr kann, als die Nase zu erfreuen. Dirnbacher, die außerdem diplomierte Kräuterpädagogin ist, stellt individuelle Duftmischungen aus ätherischen Ölen her, die körperliches und seelisches Wohlgefühl unterstützen. Denn Düfte wandern über die Lunge und die Haut direkt ins Blut und gelangen so in den ganzen Körper bis ins Gehirn. Sie beeinflussen Herzfunktion, Blutdruck, Atmung, Stoffwechsel, Immunabwehr und Appetit. Und vor allem unsere Gefühle, denn Duftinformationen schaffen es ohne Zensur in das limbische System, auch „Gefühlshirn“ genannt. Hier sind unsere Emotionen verankert. Nicht umsonst gibt es den Ausdruck „jemanden (nicht) riechen können“. Düfte wecken Träume und Erinnerungen und sind maßgeblich bei der Partnersuche. Mit Schaudern erinnert man sich an Patrick Süßkinds Roman „Das Parfüm“, der von einem Mann handelt, der selbst über keinerlei Körpergeruch verfügt und deshalb von anderen nicht wahrgenommen wird.

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