Vom Käse über das Leben lernen

Käse ist ein zentrales Element im Leben von Anton Sutterlüty. Die halbe Kindheit verbrachte er auf der Alpe. Heute hat er einen Käsekeller in Wien, wo er Vorarlberger Bergkäse reifen lässt
Millionen haben nichts daran geändert, dass Anton Sutterlüty jeden Sommer auf die Alpe geht.

 Kann Käse ein Lebensmittelpunkt sein? „In gewisser Weise, ja. Meine Frau sagt immer, sie wird eines Morgens aufwachen und neben ihr wird ein Laib Käse liegen.“

Käse ist ein zentrales Element im Leben von Anton Sutterlüty. Seit 1976, seit er zehn ist, geht er im Sommer auf die Alm. Im Bregenzerwald, wo er herkommt, sagt man Alpe dazu. Hier hat Anton Sutterlüty das Käsemachen von seinen Eltern gelernt. Es ist jedoch gewiss nicht so, dass er in den Jahrzehnten dazwischen nichts anderes als Käse gemacht hätte. Anton Sutterlüty hat Kunstgeschichte studiert und als Kunstvermittler gearbeitet; er hat geheiratet, Kinder bekommen und er hat 2001 als erster Österreicher in der Millionenshow gewonnen, zehn Millionen Schilling. Eine kleine Sensation. Die berühmte Kapuzenjacke, die er damals trug, bescherte der Designerin Edwina Hoerl augenblicklich eine gewisse Berühmtheit. Er hat sie selbstverständlich aufgehoben.

Die Frage, ob sich sein Leben ohne diesen Gewinn anders entwickelt hätte, ist natürlich absurd. Das Geld hat ihm vor allem Zeit geschenkt. „Ich kann nicht sagen, wie es anders gelaufen wäre. Das Käsemachen war vorher und nachher wichtig. Aber ich kann mich an den Sommer nach dem Gewinn erinnern: Ich bin selten so gern auf die Alpe gegangen wie damals, weil ich die Ruhe so genossen habe.“

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