USA: T-Mobile-Übernahme könnte scheitern

USA: T-Mobile-Übernahme könnte scheitern
AT&T plant Rückstellung. T-Mobile muss entschädigt werden, sollten Wettbewerbs-Hüter den Deal verhindern.

Angesichts des hartnäckigen Widerstands in den USA gegen einen Verkauf der Deutsche-Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile USA an den US-Konzern AT&T rechnen die Unternehmen offenbar mit einem Scheitern. AT&T erwarte, eine Rückstellung bilden zu müssen, um die Deutsche Telekom für den Fall zu entschädigen, "dass die behördlichen Genehmigungen für die Transaktion nicht erteilt werden", teilten die Unternehmen am Donnerstag mit. Am Dienstag (Ortszeit) hatte die US-Telekommunikationsaufsicht FCC eine strenge Prüfung der Übernahme angekündigt; bereits im August hatte das US-Justizministerium bekanntgegeben, es wolle die geplante Übernahme blockieren.

AT&T wollte 39 Mrd. Dollar (29,1 Mrd. Euro) für T-Mobile USA zahlen und wäre damit zur neuen Nummer eins auf dem US-Mobilfunkmarkt aufgestiegen. Beide Unternehmen hatten das Geschäft im März angekündigt. Die US-Behörden fürchten aber, dass der Zusammenschluss die Konkurrenz im US-Markt für Mobilfunkanbieter verringern und damit zu erhöhten Preisen, schlechterer Qualität und weniger Auswahl führen werde. Wenn das Geschäft platzt, erhält die Telekom von AT&T drei Milliarden Dollar in bar sowie weitere Vergünstigungen, etwa bei der Nutzung der Netze.

Übernahmeantrag zurückgezogen

Die Telekom und AT&T versicherten am Donnerstag, sie hielten an ihrem Ziel fest, T-Mobile USA an AT&T zu verkaufen. "Um ihre Kräfte zu bündeln" und ihre Anstrengungen zu "fokussieren", zogen beide Unternehmen dabei ihre Anträge auf Genehmigung der Übernahme bei der FCC zurück. Dies sei ein rein formaler Schritt. Weiter verfolgen wollen beide demnach ihr Ziel, eine kartellrechtliche Genehmigung vom US-Justizministerium zu bekommen. "Zu gegebener Zeit" würden sie dann eine neues Genehmigungsgesuch bei der FCC stellen. Auch die US-Kartellbehörde muss zustimmen, sie soll ihr Urteil Anfang 2012 sprechen.

Mit dem Verkauf wollten sich die Deutschen vom kostspieligen US-Geschäft verabschieden. Der frühere Telekom-Chef Ron Sommer hatte im Jahr 2000 die Expansion des Konzerns in den USA vorangetrieben. Für 50,7 Mrd. Dollar kauften die Bonner damals den US-Mobilfunk-Anbieter Voicestream.

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