Spanner-Fotos: Mann bewahrt Frau vor Upskirting

Ein Screenshot des besagten Videos.
Die Szenen, die zeigen, wie ein Mann gegen den Upskirting-Versuch eines Öffi-Fahrgastes vorgeht, verbreiten sich viral im Netz.

Es ist nur wenige Sekunden lang – und verbreitet sich derzeit rasant im Internet: Die Rede ist von einem Video. Es zeigt, wie ein Mann eine Frau in den öffentlichen Verkehrsmitteln vor Upskirting schützt.

Upskirting (vom englischen Wort "skirt" für "Rock") nennt man es, wenn der Intimbereich ohne Einverständnis abgelichtet wird. Die Fotos werden oft in einschlägigen Online-Foren oder auf Pornowebseiten hochgeladen. Nicht selten sind die Gesichter der betroffenen Frauen darauf erkennbar.

Genau das wäre beinahe auch einer jungen Frau in einer asiatischen Stadt (vermutlich in China) passiert. Auf dem vielgeteilten Clip ist zu sehen, wie sie auf ihr Smartphone-Display blickend neben einer Haltestange in einem U-Bahn-Abteil steht.

Plötzlich drängt sich ein Mann zwischen die Frau und einen anderen sitzenden Fahrgast. Was in den wenigen Sekunden dazwischen passiert ist, erkennt man erst beim nochmaligen Ansehen: Der sitzende Fahrgast schiebt langsam, aber dennoch deutlich erkennbar, sein Handy unter das Kleid der Frau.

Um zu verhindern, dass dieser Fotos vom Intimbereich der fremden Frau macht, schreitet der Fahrgast ein. Nachdem die Situation entschärft ist, tippt er ihr auf die Schulter und bietet ihr seinen frei gewordenen Sitzplatz an.

Mit über 32 Millionen Aufrufen hat das Video auf Twitter binnen weniger Tage eine beträchtliche Reichweite erlangt. Die chinesische Userin, die das Videomaterial am 22. Juli veröffentlicht hat, schrieb dazu: "Brillenmann, du machst eine gute Figur! Erinnert eure weiblichen Landsleute daran, auf ihre Sicherheit zu achten!"

Inwieweit es sich bei den Bewegtbildern um gestellte Szenen – etwa im Zuge einer Kampagne gegen Upskirting – oder einen realen Vorfall handelt, ist unklar.

Rechtliche Lage

In Österreich gibt es – wie in vielen anderen Ländern – keinen eigenen Straftatbestand für Upskirting. Gegen einen derartigen Übergriff können sich Frauen, sofern sie diesen bemerken, unter anderem zivilrechtlich wehren. Wer privat eine Klage einbringt, muss sich auf ein kostspieliges Verfahren einstellen.

Mit einer Unterschriftenaktion kämpfen zwei deutsche Frauen derzeit für einen eigenständigen Straftatbestand. Mit der Petition folgen Hanna Seidel und Ida Marie Sassenberg dem Beispiel von Gina Martin aus Großbritannien.

Auch ihr wurde vor drei Jahren bei einem Konzert unter den Rock fotografiert. Mit einer Petition erwirkte die junge Britin eine neue gesetzliche Regelung in ihrem Heimatland. Seit einigen Monaten werden Upskirt-Aufnahmen mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft. Erste Verurteilungen gibt es bereits.

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