Seltenes Liebesspiel im Panda-Gehege

Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca)
Sensation in Schönbrunn: Yang Yang und Long Hui haben sich in den letzten Tagen mehrmals gepaart.

Aufruhr im Pandagehege im Tiergarten Schönbrunn. Nach tagelangem Vorspiel mit lautem Gekreische kam es am Sonntag und Montag zu je einem vergleichsweise kurzen Liebesakt zwischen Yang Yang und Long Hui. Doch das allein ist Sensation genug. Denn bis dato ist Schönbrunn der einzige Zoo Europas, in dem sich Pandas natürlich fortpflanzen. Yang Yang („Sonnenschein“) und Long Hui (“Drachenzeichen“) hatten sogar zwei Junge. Fu Long kam 2007 und sein Bruder Fu Hu drei Jahre später auf die Welt.

„Die Paarungszeit bei den Pandas ist nur einmal im Jahr und ausgesprochen kurz. Die Weibchen sind nur zwei bis drei Tage empfängnisbereit“, erläuterte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Wenn sie ein Bärenbaby bekommen, sind die Weibchen erst drei Jahre nach einer Geburt wieder fortpflanzungsfähig. Ob „Sonnenschein“ tatsächlich trächtig ist, wird sich erst in drei bis sechs Monaten zeigen. Bereits seit etwa einer Woche haben die Pfleger erste Anzeichen bemerkt: In dieser Zeit sind die Tiere unruhig, fressen wenig, markieren viel und geben, im Gegensatz zum Rest des Jahres, viele Laute von sich.

Seltenes Liebesspiel im Panda-Gehege
Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca)

Tiertrainerin Eveline Dungl erklärt sich den Erfolg unter anderem durch die Harmonie der beiden. „Yang Yang und Long Hui sind als Jungtiere nach Wien gekommen und verbringen viel Zeit miteinander.“ Pandas sind Einzelgänger, diese zwei sehen einander aber auch außerhalb der Paarungszeit.

Böser Bambus

Der Grund für die Behäbigkeit der Pandas liegt vor allem in ihrer Hauptlebensaufgabe: Bambus. Diesen fressen sie 16 Stunden am Tag. Da Bambus wenig Nährstoffe enthält, muss der Panda eine erhebliche Menge zu sich nehmen. Gleichzeitig ist der Raubtier-Darmtrakt nicht für eine rein pflanzliche Ernährung gemacht. Übrig bleibt wenig Lust zum Liebesspiel. Dass es derzeit nur an die 1600 Tiere in freier Wildbahn gibt, ist jedoch auf den Verlust ihres Lebensraums zurückzuführen.

Seltenes Liebesspiel im Panda-Gehege
Großer Panda (Ailuropoda melanoleuca)

Der Große Panda gehört zu den bedrohten Arten. Nur rund 1.600 Tiere leben in freier Wildbahn, so der Tiergarten. Um ihre Population auf einem stabilen Niveau zu halten, setzt man in den meisten Zoos und Zuchtstationen auf künstliche Besamung. Dem Tiergarten Schönbrunn ist es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007 und von seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 bereits zweimal gelungen, diese Tierart auf natürlichem Wege zu züchten. Diese zoologische Sensation ist in keinem anderen Zoo in Europa bis jetzt geglückt. Die beiden Jungtiere leben mittlerweile in China.

Panda: Bedrohtes Kuscheltier

Seltenes Liebesspiel im Panda-Gehege

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