Welttollwuttag: Österreich ist tollwutfrei, dennoch warnen Tierärzte

Welttollwuttag: Österreich ist tollwutfrei, dennoch warnen Tierärzte
Für den Menschen ist die Infektionskrankheit lebensgefährlich, der einzige Schutz ist die Impfung.

Im Jahr 2008 wurde Österreich von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Internationalen Tierseuchenorganisation (OIE) zum tollwutfreien Gebiet erklärt. Zu verdanken sei das der hohen Impfmoral und intensiven Bekämpfungsmaßnahmen, meint Kurt Frühwirt, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer. 

Anlässlich des heutigen Welttollwuttages wollen Tierärztinnen und Tierärzte dennoch auf die Gefahren für Mensch und Tier aufmerksam machen. „Wir Tierärztinnen und Tierärzte warnen immer wieder vor der Verbringung von Hunden aus Ländern mit Tollwut. Zu den Tollwutgebieten zählen leider immer noch beliebte Reiseländer wie die Türkei, einige Balkan-Staaten sowie die Baltischen Staaten. Zudem stellt der illegale Welpenhandel ein großes Problem dar. Ein tollwutinfiziertes nicht geimpftes Tier ins Land zu bringen, stellt ein erhöhtes Risiko dar“, so Frühwirth. 

Für Menschen lebensgefährlich

Die Tollwut ist eine virale Infektionskrankheit, die meist über Bisse von infizierten Tieren übertragen wird und damit eine gravierende Bedrohung für Menschenleben darstellt. Weltweit werden über 95 Prozent der Tollwutfälle beim Menschen durch den Biss eines tollwutinfizierten Hundes ausgelöst. Dabei greifen Viren das zentrale Nervensystem an und lösen eine Gehirnentzündung aus.

Für den Menschen ist Tollwut eine lebensgefährliche Erkrankung und endet nach Ausbruch der Erkrankung tödlich. Eine kausale Behandlung steht nicht zur Verfügung, einzig eine Impfung rechtzeitig vor oder unmittelbar nach Kontakt oder Biss durch ein tollwutinfiziertes Tier kann die Ansteckung bzw. einen Krankheitsausbruch verhindern.

Nach einer Schätzung der WHO sterben jährlich 55.000 Menschen an Tollwut. Weltweit werden jährlich mehr als 15 Millionen Menschen aufgrund des Verdachts, sich der Tollwut ausgesetzt zu haben, behandelt, wodurch schätzungsweise 327.000 durch Tollwut bedingte Todesfälle verhindert werden.

Impfpflicht

„Dank funktionierender Impf- und Kontrollprogramme ist Österreich erfreulicherweise seit 2008 tollwutfrei. Eine Tollwutimpfung ist für die Einfuhr von Hunden, Katzen und Frettchen in die EU verpflichtend vorgeschrieben. Doch auch darüber hinaus ist es wichtig, den Tollwutschutz zu überprüfen. Wer einen Hund oder eine freilaufende Katze hält, sollte den Impfschutz des Tieres regelmäßig auffrischen lassen,“ betont Frühwirth und meint abschließend: „Lediglich eine weiterhin hohe Durchimpfungsrate kann einen entsprechenden Schutz bieten. Bitte kontrollieren Sie den aufrechten Impfschutz Ihres Tieres, gerne steht Ihnen Ihr Tierarzt, Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt beratend zur Seite.“

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