Supercomputer: USA wieder vorne

Supercomputer: USA wieder vorne
IBM Sequoia mit 16,32 Petaflops neuer Spitzenreiter im Supercomputer-Ranking. Europa ebenfalls stark.

Der leistungsstärkste Supercomputer der Welt steht nach über zwei Jahren erstmals wieder in den USA. Mit einer Leistung von 16,32 Petaflop/s (16,32 Billiarden Rechenoperationen) hat der IBM-Supercomputer "Sequoia", der auf dem BlueGene/Q-System aufbaut, den bisherigen Fujitsu-Spitzenreiter "K Computer" klar auf den zweiten Platz verwiesen. Österreich fiel aus den Top 100.

Sequoia, der am Department of Energy`s Lawrence Livermore National Laboratory eingesetzt wird, beendet die Durststrecke der USA, welche den Top-Platz zuletzt wiederholt an Systeme in Japan und China abgeben musste. Die Leistungsdaten sind in der Tat beeindruckend. Sequoia schraubt den bisherigen Rekord von Fujitsus K Computer um mehr als 50 Prozent auf 16,32 Petaflop/s in die Höhe. Erreicht wird dies durch den Einsatz von unglaublichen 1 572 864 Prozesserkernen. Der Sequoia wurde zudem als derzeit energieeffizientester Supercomputer der Welt ausgezeichnet.

Europa stark vertreten

Mit der am Montag veröffentlichten Top 500 Liste kommt nach einem Jahr auch wieder Bewegung in die Top 10 der leistungsstärksten Supercomputer. Wurde das halbjährliche Ranking zwei Mal hintereinander von asiatischen Computern dominiert, gab neben den USA auch Europa ein starkes Lebenszeichen ab. Der deutsche Supercomputer "SuperMUC" - ein iDataPlex-System von IBM am Leibniz Rechenzentrum - landete mit 2,89 Petaflop/s und 147.456 parallel arbeitenden Prozessorkernen auf dem vierten Platz.

Weitere Supercomputer an europäischen Forschungsstandorten sind das BlueGene-System "Fermi", was das Top-10-Debüt von Italien bedeutet, sowie der seit Jahren topgereihte Supercomputer des Forschungszentrum Jülich in Deutschland. Das erst 2012 installierte BlueGene-System "JuQUEEN" schaffte es mit 1,38 Petaflop/s immerhin auf den 8. Platz. Ebenfalls in den Top 10 im aktuellen Ranking ist Frankreich mit einer Bullx-Eigenentwicklung namens "Curie thin nodes".

Österreich fällt auf Platz 117 zurück

Der leistungsstärkste österreichische Supercomputer, der im Vienna Scientific Cluster (VSC) der Technischen Universität Wien angesiedelt ist, musste nach seinem Debüt in den Top 100 den prestigeträchtigen Platz im Ranking aufgeben. Der VSC-2, ein SlashFive-Megware-System, ist seit Mai 2011 in Betrieb und schaffte es immerhin noch auf Platz 117.

Gesamt gesehen verfügt Europa mit 107 Super-Computer-Systemen in den Top 500 immer noch knapp über weniger Systeme als Asien, die durch die Supercomputer-Großmächte China und Japan auf 121 Systeme kommen. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt diesbezüglich aber die USA, die mehr als die Hälfte der Top 500 Supercomputer der Welt stellt.

IBM und Intel führen Herstellerfeld an
Was die Hersteller der Top 500 Systeme betrifft, konnte IBM mit 213 gelisteten Systemen (42,6 Prozent) die Nummer-1-Position vor HP (141 Systeme) behaupten. Weitere Hersteller sind Cray, Appro, SGI und Bull, die zusammen etwa 14 Prozent der Top 500 Systeme stellen. Bei den Prozessoren führt weiterhin Intel das Feld mit 3/4 aller ausgerüsteten Systeme vor AMD Opteron an. Jedes zehnte System wird mittlerweile bereits von IBM Power Prozessoren ausgestattet.

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