So unterschreibt Trump einen Erlass, der Frauen betrifft

So werden Entscheidungen über weibliche Fortpflanzungsorgane getroffen.
Ein Foto, das Trump dabei zeigt, wie er – von Männern umringt –, den ersten Schritt gegen Abtreibung vollzieht, verbreitet sich derzeit im Netz.

Der US-Präsident Donald Trump hat zu Beginn seiner ersten vollen Woche im Amt eine Regelung im Umgang mit Abtreibung geändert. Künftig dürfen nun nur noch jene ausländische Organisationen Entwicklungshilfe von den USA bekommen, wenn sie keine Abtreibungsberatung anbieten oder Abtreibungsempfehlungen aussprechen.

Die Regelung, als "Mexiko-City-Politik" bekannt, wird seit 1984 jeweils im Wechsel von republikanischen Präsidenten eingesetzt und von demokratischen Präsidenten wieder aufgehoben. Die Republikaner lösen damit Wahlversprechen an ihre streng christlich-religiösen Wählerschichten ein.

Männer, die über Frauen entscheiden

Der Moment der Unterzeichnung der "Executive Order" von Trump wurde fotografisch festgehalten. Was viele Menschen daran stört: Der US-Präsident ist dabei ausschließlich von Männern umringt. "Männer, die Entscheidungen über die Körper von Frauen treffen", ist eine Phrase, die diesbezüglich auf Twitter tausende Male geteilt wurde.

Fonds für sichere Abtreibungen

In Reaktion auf Trumps Vorgehen wollen die Niederlande gegen diesen steuern. Und zwar in dem sie einen internationalen Fonds für sichere Schwangerschaftsabbrüche in Entwicklungsländern einrichten wollen.

So unterschreibt Trump einen Erlass, der Frauen betrifft
Dutch Minister for Foreign Trade and Development Cooperation Lilianne Ploumen attends a meeting of EU trade ministers at the EU Headquarters in Brussels on November 11, 2016. / AFP PHOTO / JOHN THYS

Frauen dürften kein Opfer dieser Politik werden, erklärte Entwicklungshilfe-Ministerin Lilianne Ploumen am Dienstagabend in Den Haag. Der neue Fonds soll die Arbeit der Organisationen sichern. Frauen in Entwicklungsländern müssten Zugang zu sexueller Aufklärung, Verhütungsmitteln und wenn nötig auch sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben, erklärte die Ministerin. "Ein Verbot von Abtreibung führt nicht zu weniger Abtreibungen, sondern zu mehr unverantwortlichen Praktiken in Hinterzimmern und zu mehr Müttersterblichkeit." An dem Fonds sollen sich Staaten, Unternehmen und Organisationen beteiligen.

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