So funktioniert das Mammografie-Screening

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Alle Informationen rund um den neuen Weg zur Vorsorge.

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"Es besteht noch Informationsbedarf, aber grundsätzlich bedeutet das neue Programm eine Qualitätsverbesserung." Das sagt die Präsidentin der Gesellschaft für Senologie (Brustheilkunde), Univ.-Prof. Angelika Reiner vom SMZ-Ost Donauspital in Wien, über das neue Mammografie-Screening. Frauen ab 40 können alle 24 Monate eine Früherkennungsmammografie mit hohen Qualitätsstandards (z. B. Begutachtung durch zwei Radiologen) in Anspruch nehmen.

– Im Alter von 45 bis 69 genügt es, sich beim Radiologen anzumelden und mit der e-Card hinzugehen: Man muss nicht warten, bis die erste Einladung in der Post ist. So kann man verhindern, dass in der Umstellungsphase auf das neue System der Abstand zur vorhergehenden Mammografie größer als zwei Jahre ist, betont Doris Kiefhaber, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe.

– Frauen zwischen 40 und 44 sowie ab 70 Jahren müssen ein Mal ihren Wunsch deponieren, dass sie an dem Programm teilnehmen wollen – über die Homepage oder das Servicetelefon (siehe Grafik). Dann bekommen sie (wie die anderen auch) automatisch alle zwei Jahre ein Erinnerungsschreiben.

"Wir hoffen, mit den Einladungen zusätzliche Personengruppen zu erreichen", sagt Reiner: "Frauen nach der Menopause etwa gehen oft nicht mehr so häufig zum Gynäkologen." Derzeit liegt der Anteil der Frauen, die mit einer Einladung zum ersten Mal zur Mammografie gehen, bei einem Prozent.

"Für die älteren Frauen ist die Hemmschwelle am größten, weil sie sich aktiv für das Programm anmelden müssen", sagt Frauenarzt Univ.-Doz. Michael Medl: "Es ist noch ungewohnt, dass man selbst etwas tun muss, obwohl man sich gesund fühlt." Auch Reiner betont, dass das neue System ein eigenverantwortliches Tun erfordert: "Das funktioniert nicht von heute auf morgen."

"Ich kann die Erkrankung mit dem Screening nicht verhindern, aber wir haben die Hoffnung, Tumore damit in einem früheren Stadium zu entdecken", sagt Univ.-Prof. Michael Gnant, Leiter des Brustgesundheitszentrums im AKH Wien: "Würden wir – theoretisch – alle Tumoren im frühesten Stadium entdecken, läge die Heilungsrate bei 95 Prozent."

Dass derzeit die Heilungsrate bei mehr als 80 Prozent liegt, sei vor allem auf die Behandlung zurückzuführen.

Bei Frauen unter 40 tritt Brustkrebs relativ selten auf. Das Brustgewebe ist sehr dicht und daher für eine Mammografie nicht geeignet, betonen die Experten.

So funktioniert das Mammografie-Screening
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