So erkennt man manipulierte Videos

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Manipulierte Videos können immer einfacher erstellt werden. Der KURIER gibt Tipps, wie man diese erkennen kann.

"Um ein Video zu verfälschen, werden bei Deep Fakes im Grunde zwei verschiedene Bilder miteinander verschmolzen", erklärt Martin Steinebach, IT-Forensiker beim renommierten deutschen Fraunhofer-Institut im Gespräch mit dem KURIER. "Da die beiden Bilddateien eine unterschiedliche Datenstruktur haben, ist es in der Forensik meist recht einfach, die Verfälschung nachzuweisen." Wenn sich etwa die Datenrate ändere, das Bild aber gleichbleibt, sei dies ein Hinweis darauf, dass hier im Nachhinein etwas verändert wurde, sagt IT-Gutachter Horst Eidenberger von der Technischen Universität Wien zum KURIER.

Man könne aber Videoclips tatsächlich so gut fälschen, dass die Manipulation nicht erkannt werden kann, erklärt Eidenberger. "Wenn jemand sehr viel Arbeit in einen solchen Clip investiert, perfektes Ausgangsmaterial sowie einen Computer mit der nötigen Rechenleistung hat, dann ist es nahezu unmöglich, ein manipuliertes Video als solches zu erkennen", erklärt Steinebach.

Er vergleicht eine solche Machart aber mit Spezialeffekten bei Hollywood-Filmen, wo beispielsweise bereits verstorbene Schauspieler wieder in aktuellen Filmen auftauchen. Mit klassischen Deep-Fake-Videos, die mit einem Smartphone oder einem handelsüblichen Computer erstellt wurden und die meist in den sozialen Netzwerken landen, hat eine solch aufwendige Manipulation jedoch nicht viel gemein.

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