Sex der Schweden wird zum Staats-Akt

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Studie soll Intimleben der Bevölkerungs analysieren.

Nicht nur in Dänemark wurde Sex zu einem hochoffiziellen Anliegen, verknüpft mit der Aufforderung "Bumst für Dänemark!". Auch in Schweden ist das Intimleben der Bevölkerung neuerdings ein Thema. Dort wird nämlich im Rahmen einer Drei-Jahres-Studie das Sexualleben der Bevölkerung untersucht – der staatliche Blick ins Schlafzimmer, sozusagen. Der Grund dafür: Angeblich haben die Schweden laut diversen Umfragen weniger Sex denn je zuvor. Die Studie soll nun erheben, ob das wirklich so ist – und wenn ja, welche Gründe hinter dem Lust-Minus stecken. Als eine der möglichen Ursachen für die sinkende Libido der Schweden sieht Gesundheitsminister Gabriel Wikström Stress. Nicht nur. Vor allem werde das Thema immer noch tabuisiert. „Es ist paradox. Während sich in unserer Gesellschaft scheinbar alles um Sex dreht – von der Werbung über die Sozialen Medien bis hin zum täglichen Leben – ist das Thema nach wie vor mit Scham und Tabus besetzt. Und es wird politisch nicht debattiert.“

Positive sexuelle Erfahrungen im Mittelpunkt

Das solle sich nun ändern – aber nicht, indem man sich auf Problemfelder wie Krankheiten oder ungewollte Schwangerschaften konzentriere, sondern die positiven sexuellen Erfahrungen in den Mittelpunkt stelle. Der Minister legt also großen Wert darauf, dass sich die sexuelle Gesundheitspolitik vor allem auf die positiven und freudvollen Aspekte fokussiert, und nicht nur die Probleme zum Thema macht: „Wie können wir Meinungen und Haltungen verändern, wenn sich so viele Menschen – von Eltern bis Lehrern – nach wie vor unwohl fühlen und unsicher sind, wenn über Sex gesprochen wird?“, fragt der Herr Minister. Im Jahr 2019 wird es eine Antwort darauf geben – oder auch nicht.

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