Roboter-Shuttle beendet 469-Tage-Mission
Am Wochenende kehrte das US-amerikanische Roboter-Raumschiff OTV-2 nach 469 Tagen zur Erde zurück. Das unbemannte Gefährt vom Typ X-37B erreichte am Samstag Nachmittag die Vandenberg Air Force Base in Kalifornien. Die erfolgreiche Landung markiert den Endpunkt einer mysteriösen Mission, die im März 2011 gestartet wurde. Damals wurde der Orbiter, der dem Space Shuttle ähnelt, allerdings nur ein Viertel dessen Größe erreicht, an Bord einer Atlas-V-Rakete in die Erdumlaufbahn geschossen. Die Rückkehr hätte ursprünglich nach 270 Tagen, im Dezember 2011 erfolgen sollen. Die Mission wurde aber aus unbekannten Gründen verlängert.
Unbekannte Fracht
Offiziell ist OTV-2 ein Testgerät (Orbital Test Vehicle), das von der NASA,
Boeing und der DARPA, der Bastelstube des Pentagon, entwickelt wurde. Ähnlich wie beim Space Shuttle befindet sich eine Ladebucht für Fracht an Bord, weshalb viel darüber spekuliert wurde, welche Art von Gerätschaften OTV-2 mit sich führt. Das Roboter-Shuttle ist im Gegensatz zum Space Shuttle (Energieversorgung durch Brennstoffzellen) mit Solar-Paneelen ausgestattet, durch die es längere Zeit im All verbringen kann.
"Mit OTV-1 [dem Vorgänger von OTV-2, Anm.] haben wir bewiesen, dass unbemannte Raumfahrzeuge in den Orbit geschickt und sicher wieder gelandet werden können. Mit OTV-2 haben wir das Fahrzeug-Design weiter getestet, indem wir die 220-tägige Missionsdauer des ersten Fahrzeugs erweitert haben und haben zusätzliche Fähigkeiten getestet", meint Paul Rusnock, Boeings Vice President für Government Space Systems in einer offiziellen Stellungnahme.
Zeitalter der Roboter-Raumschiffe noch jung
OTV-1 war im Dezember 2010 das erste unbemannte Raumfahrzeug der USA, das selbstständig aus dem Orbit zurückkehrte und landete. OTV-2 ist nun das zweite seiner Art. Die erfolgreiche Landung eines Roboter-Raumschiffes war zuvor bereits der Sowjetunion gelungen, die 1988 ein unbemanntes Shuttle vom Typ Buran ins All schickte und selbstständig landen ließ. Die X-37B Raumfahrzeuge sind mit ca. 9 Meter Länge und fünf Tonnen Gewicht jedoch wesentlich kleiner und leichter. Noch in diesem Jahr soll eine weitere OTV-Mission gestartet werden. Wann genau, ist noch unklar.
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