Warum man in Ghana ein Dorf erleben sollte

Eine Gruppe von Männern in traditioneller Kleidung sitzt in einem Raum.
Das westafrikanische Land Ghana ist berühmt für seine traditionellen Stammesstrukturen. Die haben noch immer Bedeutung und sind für Reisende gut erlebbar. Mehr Infos gibt es auf der Ferien-Messe Wien, 16. bis 19. März (Akwaba Travel, Halle C) - oder jetzt hier

Während man in vielen Ländern genau weiß, was man anschauen will, muss man in Ghana nachdenken, weil man das Land kaum kennt. Die Hauptstadt Accra und die Goldcoast mit den Relikten der grausamen Sklavengeschichte stehen auf dem Programm, aber sonst?

Eine Karte von Ghana und den angrenzenden Ländern in Westafrika.

Ghana

Der Reisende sollte jedenfalls ein Dorf erleben. In Westafrika, das einst in unzählige Stammesgebiete geteilt war und erst postkolonial in Länder gepresst wurde, haben die Ethnien noch immer starke Bedeutung. So hat jedes Dorf seinen Chief, den Häuptling, und wird parallel zur staatlichen Struktur von einem Ältestenrat gelenkt. Im kleinen Dorf Liati Wote, gelegen im Volta District direkt an der Grenze zu Togo, kann man bei dem mit Glück eine Audienz erhalten. Denn hier ist man Gäste gewohnt: Vor Corona besuchten jährlich 15.000 Touristen das Dorf.

Denn Liati Wote hat nicht nur die in Ghana omnipräsente Offenheit und Freundlichkeit der Menschen zu bieten, sondern den unfassbar eindrucksvollen Wasserfall Tagbo Falls (in dem man eigentlich nicht baden darf, weil dort die Götter wohnen, aber der Chief sagt: „Naja okay“) und den Berg Mount Afadjato.

Ein Wasserfall ergießt sich in einen Fluss, während eine Person am Ufer steht.

Der eindrucksvolle Wasserfall Tagbo Falls

Der soll mit 880 Meter der höchste Berg Ghanas sein – aber wenn man die rundherum offensichtlich höheren Berge sieht, glaubt man eher jenen Forschern, die ihn auf 580 Meter revidiert haben, als jenen Nationalgeologen, die von „freistehend“ und „höchster Berg, der nicht auf dem Rücken anderer Berge steht“ reden. Sie wahren das Bild des Heiligtums.

Eine Frau kauft in einem kleinen Laden ein Getränk.

Im kleinen Laden

Und wenn man ein paar Tage Dorfleben hier mitbekommt, ist einem die Höhe des Hügels auch egal: Menschen, die den verwachsenen Dschungel-Friedhof pflegen; den kleinen Laden; die Schneiderin, den Lehrer und die radelnden Kinder. In Liati Wote kann man als Reisender toll in diese Gemeinschaft eintauchen: Einerseits hat sich das Dorf dank eines Müllvermeidungsprojekts auf Nächtigungsgäste eingestellt (steppingstonesforafrica.org).

Andererseits, weil die Agentur Jolinaiko Ecotours die „Tagbo Falls Lodge“ eröffnet hat, um Reisenden die Möglichkeit zu bieten, nicht nur auf Tagesausflug zu kommen, sondern Wanderungen zu unternehmen – oder eben das Dorfleben zu inhalieren.

Ein lächelnder Mann hält eine kleine, verzierte Tasse in der Hand.

Aus Sand

Glasperlen waren (und sind teilweise) Wertanlage und Zahlungsmittel in Westafrika, außerdem sind sie kulturell bedeutsam – als Signale an andere (Farbe, Form, Stellung) 

Zwei Stränge mit grünen und weißen Glasperlen liegen auf einer dunklen Holzoberfläche.

Aus Altglas

In der „Cedi Beads Factory“ nahe Accra wird die Kunst der Perlenproduktion ausführlich erklärt, von kleinen „Beads“ aus weißen und grünen Glasflaschen

 

Eine Halskette aus bunten, kugeligen Perlen liegt auf einem Holztisch.

Im Ofen gebrannt

... bis zu großen, die kunstvoll aus Sandschüttungen gemacht werden. Alles wird in Lehmöfen geschmolzen und einzeln zu Kugeln gedreht

Kommentare