Touristen aufgepasst: Venedig erhöht Tage mit Zutrittsgebühr
In Europa gibt es immer mehr Bestrebungen, den Tourismus durch Eintrittsgebühren zu regulieren und gleichzeitig wichtige Kulturstätten zu erhalten.
Sowohl in Venedig als auch in Paris werden neue Maßnahmen diskutiert, um den Massentourismus in den Griff zu bekommen und den Erhalt historischer Monumente zu finanzieren.
Venedig erhöht Eintrittspreise für Tagesbesucher 2025
Venedig, eine der meistbesuchten Städte der Welt, wird 2025 seine Bemühungen zur Kontrolle des Massentourismus verstärken. Bereits 2024 wurde eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher eingeführt. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Tage, an denen diese Gebühr erhoben wird, von 29 auf 54 fast verdoppelt werden.
„Wir waren die erste Stadt der Welt, die sich dem Problem des ausufernden Massentourismus gestellt hat. Der Tourismus muss zeitlich und räumlich reguliert werden“, betonte Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro.
Bereits 2,4 Millionen Euro eingenommen
Der Eintrittspreis bleibt bei fünf Euro, doch wer erst kurz vor seinem Besuch bucht - also weniger als vier Tage vor dem Eintritt - muss mit einer Verdoppelung auf zehn Euro rechnen. Diese Regelung betrifft vor allem die Hauptreisezeiten wie die Osterferien und die Sommermonate, in denen der Besucherandrang traditionell am größten ist. Im Jahr 2024 konnte Venedig durch diese Maßnahme bereits 2,4 Millionen Euro einnehmen.
Mit der Entrichtung der Gebühr laden sich Touristen über das Internet einen QR-Code aufs Handy. Andernfalls drohen bei Kontrollen in der Lagunenstadt bis zu 300 Euro Strafe. Es gab in der Testphase eine ganze Reihe von Ausnahmen: Einheimische, Hotelgäste und Kinder unter 14 Jahren beispielsweise mussten nichts bezahlen. Dabei soll es auch bleiben.
Künftig auch Eintrittsgelder für Notre-Dame?
Auch in Paris gibt es Pläne, Eintrittsgelder einzuführen - diesmal für die berühmte Kathedrale Notre-Dame, die nach dem verheerenden Brand 2019 renoviert und am 7. Dezember wiedereröffnet wird. Die französische Kulturministerin Rachida Dati hat vorgeschlagen, eine Eintrittsgebühr von fünf Euro pro Besucher zu erheben. Diese Maßnahme soll nicht nur der Erhaltung von Notre-Dame selbst dienen, sondern auch zur Finanzierung anderer Kirchen in Paris und Frankreich beitragen. Dati rechnet mit jährlichen Einnahmen von 75 Millionen Euro, die einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des französischen Kulturerbes leisten würden.
Darüber hinaus schlug Dati eine neue Preispolitik für staatliche Kultureinrichtungen vor. Ab 2026 sollen Nicht-EU-Bürger für den Besuch von Denkmälern und Museen wie dem Louvre höhere Eintrittspreise zahlen. Auch hier sollen die Einnahmen in den Erhalt nationaler Kulturgüter fließen.
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