Vom Vorzeige- zu Problemland
Knapp zehn Jahre lang galt Tunesien als Vorzeigeland. Nach dem arabischen Frühling etablierte sich in der früheren Diktatur eine Demokratie. Bei Reisenden ist der Maghreb-Staat unter anderem für seine Sandstrände, das mediterrane Klima und historische Stätten - acht UNESCO-Kulturstätten sind dort beherbergt - beliebt.
Wie sicher ist Tunesien aktuell und worauf sollten Touristinnen und Touristen achten?
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Für die tunesische Insel Djerba besteht laut dem österreichischen Außenamt ein allgemeines Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2). Neben der Insel an der Ostküste Tunesiens gilt diese Sicherheitsstufe auch für die Touristenzonen Hammamet, Sousse, Monastir und Mahdia.
Reisewarnung
Abseits der genannten Gebiete besteht für den Rest des Landes ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3). Wegen des hohen Risikos terroristischer Anschläge wird vor allem von Individualreisen abgeraten. Reisen ins Landesinnere sollten nicht ohne Begleitung durch lokale Reiseveranstalter unternommen werden.
Für die Saharagebiete, das Grenzgebiet zu Algerien und die westlichen Landesteile gilt zudem eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5). Vor Reisen in die Region südlich der Orte Tozeur, Douz, Ksar Ghilane, Tataouine und Zarzis wird ebenfalls explizit gewarnt. Unbedingt zu meiden ist auch die militärische Sperrzone im Süden des Landes.
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage könne es landesweit zu Demonstrationen bis zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen, so das Außenministerium. Menschenansammlungen und Demonstrationen sind weiträumig zu meiden.
Wird beliebter
Auch der Reiseveranstalter Tui verweist bei Anfragen bezüglich der Sicherheit auf die Reisehinweise des Außenministeriums. Konkrete Bedenken von Kundinnen und Kunden zur aktuellen Situation in Djerba gebe es bislang noch keine. Der Angriff auf die Synagoge habe sich in "einem nicht-touristischen Gebiet" zugetragen.
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Insgesamt werde der Maghreb-Staat nach einer pandemiebedingten Flaute wieder für Touristinnen und Touristen attraktiver: "Tunesien hat im Sommer 2023 gute Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr und liegt knapp über dem Vorkrisenniveau", erklärt Tui-Sprecherin Patrizia Weinberger. Die meisten Besucherinnen und Besucher Tunesiens stammten 2022 aus Libyen und Algerien.
Bei Österreicherinnen und Österreichern bleibt das Land gemessen an den Gesamtbuchungen zwar hinter den Top drei der Mittelmeerländer im Sommer (Griechenland, Türkei und Spanien). Im Länderranking liegt es aber aktuell auf Platz neun, so Tui.
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