Vier Tote nach Angriff auf Synagoge in Tunesien
Bei einem Angriff nahe einer Synagoge während der jährlichen Pilgerfahrt auf die tunesische Insel Djerba sind am Dienstag Regierungsangaben zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Ein Sicherheitsbeamter hat demnach zunächst einen Kollegen umgebracht und dann "willkürlich" vor der Synagoge um sich geschossen und dabei zwei Gläubige getötet, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde. Demnach wurden auch vier weitere Gläubige sowie fünf Wachleute verletzt.
Der Sicherheitsbeamte einer Marineeinrichtung habe mit seiner Waffe zunächst einen Kollegen erschossen und dessen Munition an sich genommen, bevor er zur Synagoge ging, teilte das Innenministerium des nordafrikanischen Landes am Dienstag mit.
Der Angreifer habe dann wahllos auf Sicherheitskräfte in der Nähe der Synagoge gefeuert und zwei Gläubige und einen weiteren Wachmann erschossen. Nach Angaben des tunesischen Außenministeriums handelt es sich bei den getöteten Gläubigen um einen Franzosen und einen Tunesier. Die Behörden nannten zunächst kein Motiv für die Tat.
Nicht der erste Anschlag
Die jährliche Wallfahrt zur ältesten Synagoge Afrikas zieht regelmäßig Hunderte von Juden aus Europa und Israel nach Djerba, einem Urlaubsort rund 500 Kilometer von der Hauptstadt Tunis entfernt. Sie wird streng überwacht, seit militante Al-Kaida-Kämpfer die Synagoge 2002 mit einer Lastwagenbombe angriffen und dabei 21 westliche Touristen töteten. Israelischen Medienberichten zufolge hielten sich während der Tat rund 1.000 Menschen in dem Gotteshaus auf.
Tunesien unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, lässt dessen Bürger aber im Rahmen organisierter Touren zum Fest ausnahmsweise ins Land. Bei einem Anschlag der islamistischen Terrororganisation Al-Kaida auf dieselbe Synagoge waren 2002 insgesamt 20 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen.
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