Tauplitzalm: Wo der Winter mit viel Schnee in die Saison startet
Stolz ragt der 2.028 Meter hohe Sturzhahn in den blauen Himmel. Genauso sorgen der Lawinenstein und der Traweng für eine perfekte Kulisse. Am Almplateau gleiten Langläufer vorbei an Seen und Berghütten. Freerider suchen ihre Lines und Schneeschuhwanderer stapfen auf Berge mit 360 Grad-Rundumblick.
Früh im 20. Jahrhundert hat man die Tauplitzalm wegen ihrer Schneesicherheit als Winterparadies entdeckt. 1931 wurde ein Wintersportverein gegründet, 1935 gab es den ersten Lift auf den Schneiderkogel und ab 1952 führte der damals weltweit längste Sessellift von Tauplitz Ort auf die Alm. In Rekordzeit wurde eine mautpflichtige Alpenstraße von Tauplitz Ort auf das Plateau gebaut. Heute ist die Alm im Winter autofrei, Gäste gleiten mit dem Lift hoch. Schließlich begeisterte das wellige Gelände alsbald die Loipensportler, die Tauplitz wurde zum Langlaufmekka.
Wo auch Profis trainieren
Während im Hochwinter im Tal 177 gespurte Kilometer für ein flaches Langlaufdorado sorgen, sind die Loipen auf der Tauplitz anspruchsvoller – und im Frühwinter schneesicherer. Ab dem ersten Schneefall wird gespurt für Skating und Klassisch. Kein Wunder, dass hier Nationalteams auf dem abwechslungsreichen Gelände trainieren. Hier geht es sportlich flott per Skatingschritt im Flachen dahin oder Klassisch mit Diagonalschritt bergan.
Zu den Glücksgefühlen beim Langlaufen gehören hier die langen Abfahrtschleifen, Doppelstockschub und Hocke sind gefragt. Während die Profis mit irrem Speed und Blick auf die Pulsuhr vorbeiflitzen, können Beginner und Genießer auf Entdeckungsreise gehen. Etwa auf der Lärchenwaldloipe und der Sturzhahnloipe. Zu schauen gibt’s am Plateau auf 1.650 Meter viel – vom Tauplitzalm-Kircherl bis zur Grazerhütte.
Dort, wo Heinrich Harrer von 1933 bis 1934 Hüttenwirt war und Sturzhahn und Co. seine Trainingsberge für die Eiger-Nordwand und den Himalaya wurden. Harrer war berühmt geworden, es folgte die Nanga-Parbat-Expedition in Pakistan, von wo er nach Tibet floh. Und dem jungen Dalai Lama in Lhasa begegnete, der ihn lehrte und zum Freund wurde. Der Hollywood-Film „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt wurde zum Kinohit.
Ehrenbürger in Bad Mitterndorf
Nach so viel Sport darf auch gesündigt werden – beim Gasthof Neuwirth unten in Bad Mitterndorf. Es gibt Schweinsripperl, Pommes und einen herzhaften Salat. Mittlerweile ist das Wirtshaus berühmt, heißt doch der Sohn Tom Neuwirth alias Conchita Wurst. „Die Tage nach dem Song Contest waren der blanke Wahnsinn, wir wurden rund um die Uhr belagert, um Interviews und Statements gebeten. Medien aus aller Herren Länder gaben sich die Türklinke in die Hand“, erzählt der Hausherr an der Theke. „Tom wurde Ehrenbürger, startete seine Karriere – und jetzt ist der große Rummel vorbei.“
- Anreise
Mit der Bahn nach Bad Mitterndorf, mit dem Skibus auf die Tauplitzalm.
ausseerland.salzkammergut.at - Schneeschuhtouren mit Silvia Sarcletti
- Einkehren
– Grazer Hütte
– Linzer Tauplitzhaus - Unterkunft
Hotel Grimmingblick
Berggasthof Hollhaus - Bei Schlechtwetter: Grimming Therme in Bad Mitterndorf
Ein Seitenraum mit Bildern, Büchern und Zeitungen erinnert an diese aufregende Zeit, ansonst genießen die Stammgäste an der Theke ihr Bier aus eigenen Bierkrügen (Es ist eine ganze Galerie dort zu bewundern). Für Kulturfreunde lohnt ein Stopp im malerisch gelegenen Pürgg. Dort finden sich in der Johanneskapelle die ältesten Fresken des Alpenraumes, sie wurden um 1180 geschaffen. Und abends lockt an kalten Tagen das warme Wasser in der Grimming Therme.
Kommentare