Reise ins Ich: Anleitung zum Glücklichsein

Reise ins Ich: Anleitung zum Glücklichsein
Auf Koh Samui im Golf von Thailand gibt es dennoch Plätze, an denen man zu sich finden und an sich arbeiten kann.

Eine zurückhaltende Stimme flüstert mit thailändischem Akzent: „Aufwachen … aufwachen!“. Anyas Hand streicht sanft über Petras Arm. „Aufwachen“, wiederholt die Thailänderin leise. Eingehüllt in ein Baumwolltuch findet sich die Wienerin auf einer Massageliege wieder. Die schläfrigen Augen noch geschlossen, spürt sie ihren müden Körper – und hört, wie der Regen auf das Dach des offenen Behandlungsraums trommelt. Die schützenden Regenplanen an den Fenstern wehen dazu im Wind. Allzu viel weiß Petra Waindl von der neunzigminütigen Vitalmassage nicht mehr – entspannend war sie. Und so beruhigend, dass sie am helllichten Tag eingeschlafen ist.

Den Regentropfen zu lauschen und sich selbst zu spüren, ist ein Gefühl, das sie schon lange nicht mehr hatte. Von solchem bewussten Wahrnehmen war die 45-Jährige weit entfernt, als sie im Kamalaya-Resort (übersetzt „Reich des Lotus“) auf Koh Samui ankam. Stattdessen war sie stets damit beschäftigt, sich in ihrem Job als Bankkauffrau von Aufgabe zu Aufgabe, von Termin zu Termin zu hangeln, ohne Achtsamkeit für sich oder das Leben. Dem wollte sie ein Ende setzen, ihre Prioritätenlisten überdenken, Geist und Körper erneut bewusst wahrnehmen.

Hippie- und Aussteigerparadies

In den 1970er-Jahren galt Koh Samui noch als Geheimtipp für Hippies und Aussteiger, doch mit Eröffnung des Flughafens im Jahr 1989 haben sich Pauschal- und Massentourismus auch hier so richtig breitgemacht. Spätestens, seitdem die Insel 2004 vom Tsunami verschont geblieben ist, wimmelt es nur so von Touristen, die auf der Suche nach Sonne, Strand und Party sind. Besonders an den touristischen Hotspots Chaweng Beach und Fisherman’s Village reihen sich Garküchen an Restaurants mit europäischer Küche, Bars und Souvenirläden.

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