Städtetrip nach Barcelona: Auf den Spuren von Antoni Gaudí
Die einflussreiche Familie Mila war entsetzt: Das Gebäude, das der schon damals bekannte Architekt Antoni Gaudí ab 1906 für sie gebaut hatte, entsprach so gar nicht ihren Vorstellungen. Wellenförmige Balkone, unregelmäßige Steinformationen, geschwungene Linien ohne Ecken oder gerade Linien – die einzigartige Architektur brachte dem Haus Anfang des 20. Jahrhunderts den Spottnamen "La Predera" ein, auf Deutsch "der Steinbruch". "Die Bewohner Barcelonas waren noch nicht dafür bereit, diese Architektur zu verstehen. Sie fanden sie hässlich und haben sich darüber lustig gemacht. Sie meinten etwa, das Haus sei eine Garage für einen Zeppelin", erzählt Tui-Guide Éster.
Heute bestaunen Millionen Menschen aus aller Welt Gaudís Werke in Barcelona – 14 Millionen Touristen kamen im Rekordjahr 2019 in die Stadt, nach einer Pandemiepause rechnet man nun mit neuen Höchstwerten. Es zahlt sich aus, in kleinen Gruppen mit lokalem Guide zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zu kommen. Die Tour durch die Casa Mila ist eine von 650 Ausflügen der Tui Collection, die weltweit gebucht werden können. Man kommt nicht nur an den langen Warteschlagen vorbei, sondern erfährt auch einige Anekdoten.
So soll sich etwa Star-Wars-Regisseur George Lucas von Gaudis Schornsteinen auf der Terrasse der Casa Mila für die Figur des Darth Vader inspirieren haben lassen. Von der Terrasse hat man einen wunderbaren Ausblick auf den Hafen sowie auf die beiden Hausberge Barcelonas - Montjuic und Tibidado.
Gigantische Basilika
Und natürlich auf die herausragendste Sehenswürdigkeit der Stadt: die Sagrada Familia. An der gigantischen Basilika wird seit 1882 gebaut, die vorausgesagte Fertigstellung für das Jahr 2026 – Gaudís 100. Todestag - kann wahrscheinlich wieder nicht eingehalten werden. Ursprünglich war die Umsetzung auf 150 Jahre konzipiert. Schon jetzt ist das bekannteste Werk Gaudís einzigartig. Beim Betreten fällt vor allem das atemberaubende Licht- und Farbenspiel auf. Je nach Tageszeit sorgen die Sonnenstrahlen für einen Wechsel von kalten und warmen Farben. Die Säulen sind wie Bäume, deren Äste nur an manchen Stellen Licht durchlassen.
Wer die Möglichkeit hat, hier ein Konzert zu besuchen, sollte die Chance nützen, das Gebäude mit einer begrenzten Anzahl von Besuchern auf sich wirken zu lassen. Vom Trubel draußen ist dann nichts mehr zu merken.
Entspannt am Strand
Die Bewohner Barcelonas versuchen dem Andrang rund um die Sehenswürdigkeiten zu entgehen. Sie verbringen ihre Freizeit lieber am vier Kilometer langen Sandstrand. Unter der Woche sind hier viele Sportler, vor allem Läufer, Radfahrer oder Volleyballer, aber auch Kindergartengruppen und Berufstätige in der Mittagspause. In den Strandbars (Empfehlung: El Xiringuito, Platja del Bogatell) direkt am Meer lässt sich der Tag entspannt ausklingen. Am Wochenende trifft man sich zum gemütlichen Familienpicknick oder auf der Rambla Poblenou im gleichnamigen Stadtteil, die von der Gran Via bis zum Strand führt.
Die Geschäfte sind nicht so überlaufen wie auf der bei Touristen beliebten Einkaufsstraße La Rambla und die zahlreichen Restaurants noch leistbarer. Hier merkt man auch, dass die aktuelle Stadtregierung weniger auf Autos als auf Fahrräder setzt – die eigens errichteten Kreisverkehre und Radspuren werden fleißig von jungen und älteren (E-)Bikern genutzt. Beim Flanieren sieht und hört man die grellgrün gefiederten wilden Papageien, die in der ganzen Stadt leben. Das laute Gezwitscher der Sittiche, die eigentlich aus Südamerika stammen und hier vor Jahrzehnten ausgesetzt wurden, ist für die Barceloner mehr Ärgernis als Freude.
Park Güell: Märchenhafte Grünanlage
Wir treffen die Vögel auch im Park Güell, einer von Gaudí im Jahr 1900 begonnen Wohnsiedlung für 60 reiche Familien. Hier lebte der Architekt selbst – heute ist sein Wohnhaus ein Museum –, das Projekt scheiterte allerdings, da die Wohlhabenden zu seiner Zeit lieber im exklusiven Zentrum leben wollten. Nur zwei der Villen und einige gemeinschaftliche Einrichtungen wie eine Markthalle wurden umgesetzt. Vorbild der märchenhaften Grünanlage, die später zum öffentlichen Park wurde, ist eine englische Gartenstadt.
Weltberühmt sind die mit bunter Bruchkeramik verzierte Salamanderstatue und Bank auf einer großen Terrasse mit wunderbarer Aussicht über die Stadt. Auch hier lohnt sich die Besichtigung in einer Kleingruppe – der Park erlebt täglich so einen Ansturm, dass die Besucher nur begrenzt eingelassen werden. Die katalanische Hauptstadt ist sich der Herausforderungen ihrer Beliebtheit bewusst und arbeitet verstärkt daran, die Besucherströme besser zu verteilen. Immerhin steht Barcelona bei vielen auf der Bucket List – und das zu Recht.
Hotel
Eine viertägige Städtereise nach Barcelona mit drei Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel Illunion Barcelona kostet bei TUI ab 514 Euro pro Person inklusive Frühstück und mit Flug mit Austrian Airlines ab/bis Wien. Mehr dazu: www.tui.at/staedtereisen
Ausflüge
Die Tour durch die Sagrada Familia kann als TUI Collection Ausflug ab 49 Euro in kleiner Gruppe mit lokalem Tourguide und bevorzugtem Zugang gebucht werden.
Eine Führung durch den Park Güell kostet ab 24 Euro.
Mehr dazu: www.tuiexperiences.com
Kommentare