Urlaub auf dem Schiff polarisiert mehr als jede andere Reiseart. Das liegt einerseits am Thema Nachhaltigkeit, die Fahrt auf den Bettenkreuzern gehört zu den emissionsstärksten Urlaubsarten. Aber bei genauem Blick gilt das bei fast allen Luxusreisen. Interessanter wird es für den, der „Kreuzfahrt“ gesagt hat, wenn die Tischrunde die anderen Argumente bringt. Die lassen tief in die Reiseseelen blicken.
Traumurlaub für viele
Dabei ist so eine Schiffsreise, zum Beispiel eine mit der MSC Seaside im westlichen Mittelmeer, für viele Menschen offenbar nicht nur eine Art Traumurlaub (weshalb sie solche Reisen sehr oft machen), sondern auch perfekt: „Viele Orte sehen, dabei aber immer dasselbe Zimmer“, respektive Kabine, hört man auf die Frage, warum sie das tun.
Oder: „Stadtbesichtigung tagsüber, am Abend Unterhaltungsprogramm.“ Was nur wenige antworten, aber offensichtlich ist: „Immer was zu essen und zu trinken, man muss sich um nichts kümmern.“ Mittelmeer-Kreuzfahrten haben neben den vielen Städten, die man sich anschauen kann, auch immer ein oder mehrere Seetage, und an denen begreift man die Charakteristik des Cruisens vielleicht am besten: So ein Schiff ist wie Cluburlaub, mit dem Vorteil, dass man sich statt relativ stupiden Ausflugszielen wie Teppichknüpferei und Gold-Souk historische Perlen wie Genua oder Valencia anschauen kann. (beides sollte man sich anschauen, Genua steht zu Unrecht hinter vielen anderen italienischen Städten auf der Liste, Valencia ist eine der herausgeputztesten spanischen Städte überhaupt).
Sonst ist fast alles wie im Club: künstlerisch mittelmäßige Shows, die aber eh nur eine Stunde dauern und zum Schmunzeln gereichen (bei „Peter Punk“ kommt ein Dinosaurier vor, laut Cruise Director Giovanni Panciulo weil man „eben kein Krokodil-Kostüm hatte, warum nicht?“, und er hat recht: warum eigentlich nicht).
Wasserrutsche, Pools, Galierien
so viele Pools (auf der Seaside sind es vier große, einige Whirlpools – fantastisch zum Lesen – und eine 112 Meter lange Wasserrutsche), dass sich unter den 5.119 Gästen (maximal) keine Staus bilden, Bewegungsmöglichkeiten von Fitness über Spa-Behandlungen bis zum Waterfrontwalk (man kann rund ums Schiff gehen), (wiederum mittelmäßige) Galerien und Shops und ein Programmangebot, das eine ganze Seite auf der Infobroschüre des Tages einnimmt. Das Einzige, was der klassische Cluburlaub voraushat, ist ein Strand (kurios, wie viel Zeit man hier auf dem Meer verbringt, ohne hineinhüpfen zu können).
Der gewichtigste Unterschied liegt im Essen: Die Restaurants (auf der MSC Seaside sind es zehn, dazu neunzehn Bars oder Lounges), sind deutlich besser als jene im Durchschnittsclub. So saß kürzlich eine Runde Reiseinteressierter auf jenem Schiff in der Pan-Asia Marktküche von Roy Yamaguchi. Das Schiff in Fahrt, die untergehende Sonne ließ das in Rot-Schwarz designte Lokal glühen. Das Essen umwerfend. Man unterhielt sich drüber, welche die besten Reiseziele sind – mit einem Kreuzfahrtschiff.
Info
Schiffe Wie die meisten Anbieter hat MSC Kreuzfahrten Schiffe (insgesamt 22) mit teils sehr unterschiedlicher Bauweise, um alle Vorlieben abzudecken, von offen mit viel Außenfläche bis gediegen.
Preisbeispiel MSC bietet Kreuzfahrten in vielen Regionen der Welt an, die MSC Seaside ist im Sommer 2022 im Mittelmeer: z. B. achttägige Tour mit der MSC Seaside ab/bis Genua ab 2. Juli 2022 ab 809 € p. P., in der Innen Kabine Deluxe Fantastica. Oder ab 889 € p. P. inklusive Easy Getränkepaket exkl. Hotel Service Gebühr). Diverse Landausflüge in Marseille, Valencia und anderen Städten sind ab 22 € p.P. zusätzlich buchbar. Info und Buchung: msckreuzfahrten.at
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