Drei Frauen erzählen, was sie an Graz anziehend finden

Blick auf die Grazer Altstadt und den Schlossberg
Graz bezaubert mit mediterranem Flair, jungem Lebensgefühl und Kultur. Drei Frauen erzählen, warum die steirische Hauptstadt trendy ist.

Aus Graz. In Graz. Nach Graz gezogen. Richtung Graz abgebogen. Graz mag man eben.

Aus guten Gründen, wie drei Frauen erzählen. Petra, 52, Journalistin, ist gebürtige Burgenländerin. Vor fünfundzwanzig Jahren ist sie an der Seite ihres Mannes von Wien nach Graz gegangen, der beruflich ins Steirische wechselte. Aus dem „Projekt auf Zeit“ wurde eine Langzeit-Liaison. Sie lebt im gutbürgerlichen Herz-Jesu-Viertel, nahe der City und der Karl-Franzens-Universität, mit schönen alten Häusern, engen Gassen und vielen Lokalen. Das Grätzel ist geprägt durch die gleichnamige Kirche und deren 109,6 Meter hohen Turm, der dritthöchste Kirchturm Österreichs. „Als Innenstadtmensch liebe ich es, alles zu Fuß erreichen zu können“, sagt sie.

Südlicher Flair

Das Südliche sei es, was sie so fasziniert, die Nähe zu Italien, die Leichtigkeit. Nach nur zweieinhalb Stunden Fahrt in Udine Cappuccino trinken, Baden in einem Kärntner See, Genießen in der Südsteiermark. Graz selbst wartet mit Lebensqualität auf – viel Grün, viel Luft zum Atmen, jede Menge Wasser, zahlreiche Parks. „Den Stadtpark, den liebe ich besonders, der ist belebt, junge Leute in den Wiesen, man spielt, man liest, man entspannt“, sagt Petra. Kein Geheimtipp, als größte Parkanlage der Stadt gilt er als Wohnzimmer der Grazer. Die sich schließlich im „Café Promenade“ auf einen Aperol einfinden, während im coolen „Parkhouse“ die Post abgeht. Ihr Geheimtipp ist aber der Kirchenwirt, vormals „Klamminger“, dessen idyllischer Gastgarten im Park der Herz-Jesu-Kirche liegt.

Drei Frauen erzählen, was sie an Graz anziehend finden

Der Liebe wegen

Der Liebe wegen nach Graz, Part II, ein wenig anders: „Graz war schon immer meine Lieblingsstadt, lange bevor ich dort den einen oder anderen Lover hatte“, sagt Nicole, 59. Auch sie schätzt das Südliche, Mediterrane, das wärmere Wetter. Und diesen einmaligen Blick von oben, auf die Dachlandschaft, geprägt von den roten Ziegeln der Giebeldächer, typisch für die historische Altstadt, die seit 1999, gemeinsam mit Schloss Eggenberg, UNESCO-Weltkulturerbe ist. Graz von oben zu betrachten gilt als Muss – egal, ob vom Schlossberg aus, beim sommerlichen Barbecue im Café Rosenhain oder vom Dach des Kaufhauses „Kastner & Öhler“.

Stadtpark in Graz

Der Stadtpark, das grüne Wohnzimmer von Graz.

Markt muss sein

Nicole liebt das Überschaubare an der zweitgrößten Stadt Österreichs. „Einziger kleiner Nachteil: Anonym bleibt man hier eher nicht, jeder kennt jeden“, sagt sie. Überdeutlich wird das etwa beim Marktbesuch. Dennoch gilt: Markt muss sein, in Graz gibt es davon besonders viele und besonders hübsche. Eine diesbezügliche Institution ist jener am Kaiser-Josef-Platz, auf der bürgerlicheren Seite der Mur.

Junges Viertel

Etwas hipper und jünger ist der Markt auf dem Lendplatz, im ehemaligen Elendsviertel „Lend“, das mittlerweile sehr angesagt ist. Auf beiden Seiten gibt es Standl’n zum Essen und Trinken, beim „KJ-Markt“ sind zuletzt einige neue dazugekommen, samt netten Gastgärten, die über die Marktzeit (6 bis 13 Uhr, täglich außer So.) hinweg gut gebucht sind. „Und dann wäre da noch das Schwimmen, mitten in der Stadt, in der Mur-Badebucht, beim Augarten“, schwärmt Nicole. Danach ein Frizzante auf der Murinsel – Grazie, Graz.

"Der südliche Touch macht alles entspannter"

„Süß und klein“, so beschreibt Anna, 24, die steirische Stadt. Graz-Expertin ist sie keine, weil sie erst seit ein paar Monaten dort lebt, um ein Kolleg zu besuchen. Aber: Was nicht ist, wird fix noch werden. Den südlichen Touch mag auch sie: „Der macht alles entspannter.“ Vor allem aber findet Anna grandios, dass hier immer was los ist. Wie demnächst die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, das vom 4. bis 9. April zum 27. Mal stattfindet.

Und nach der Kultur dann Action, als „Klassiker und Muss“, so die Studentin: Legendärer Nervenkitzel auf der Schlossberg-Rutsche, mit einer Höhe von vierundsechzig Metern die höchste Indoor-Rutsche weltweit. Über hundertsiebzig Meter lang mit

25 km/h durch den Stollen des Bergs sausen. Pro-Tipp: Man sollte vorher nicht in der „Scherbe“ (sehr angesagtes Lokal im Lend) gebruncht haben.

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