Franken: Warum ein Teil Bayerns "Schweiz" genannt wird

Franken: Warum ein Teil Bayerns "Schweiz" genannt wird
Die Fränkische Schweiz hat nichts mit der Eidgenossenschaft zu tun, ist aber nach ihr benannt. Im Muggendorfer Gebürg gibt es Ruinen, Höhlen und Schnaps.

Schweizer Käse, Schokolade, Rösti? Gibt’s hier alles nicht. Denn die Fränkische Schweiz ist nicht etwa ein Teil der Schweiz, der besonders fränkisch anmutet. Es ist umgekehrt: Die Fränkische Schweiz liegt in Bayern, genauer gesagt in Franken, im Städtedreieck Nürnberg– Bamberg–Bayreuth. Franken hat insgesamt sechzehn Urlaubsregionen und eine davon ist besagte Fränkische Schweiz. Wer in die Fränkische Schweiz reist, macht also Urlaub in Deutschland. Genauso wie jene, die in die Sächsische Schweiz reisen. Denn diese liegt – genau: in Sachsen. Doch das nur nebenbei.

Wieso ein Teil Bayerns „Schweiz“ genannt wird? Die Reiseschriftsteller des 19. Jahrhunderts waren der Meinung, in der Schweiz sähe es genauso aus. Wem also die lange Anreise mit der Pferdekutsche bis ins weit entfernte Nachbarland zu beschwerlich war, der reiste einfach ins „Muggendorfer Gebürg“: nach Gößweinstein, Waischenfeld oder Buttenheim – wo übrigens 1829 Levi Strauss, der Erfinder der Bluejeans, geboren wurde.

  1. Edelbrennerei: Laut eigenen Angaben kommen bei Johannes Haas ausschließlich natürliche Zutaten in den Kessel.
  2. Steak-Tasting: Rindfleisch aus Weidehaltung und Steak-Tasting vor Ort bei Stephan Hauers Highlandzucht.
  3. Radfahren: Der Main-Radweg führt auf mehr als 550 Kilometern auch durch die Fränkische Schweiz. 

Die Region ist bekannt für ihre einzigartigen Felsformationen und die über tausend Höhlen, von denen viele noch nicht erschlossen sind, andere – wie etwa die „Teufelshöhle“ in Pottenstein – begangen werden können. Einst Heimat unzähliger Burgen, zieren die Landschaft heute oft nur noch Ruinen; die dank ihrer wunderbaren Aussicht mit Weitblick zum beliebten Wanderziel geworden sind. Apropos Wandern: Auch „Bierwandern“ ist in der Fränkischen Schweiz eine überaus beliebte Aktivität. Da kann es schon vorkommen, dass der Frühstücksraum des Hotels „Zur Post“ in Waischenfeld zu fünfundneunzig Prozent mit Männern gefüllt ist und der Lärmpegel die Achtzig-Dezibel-Marke knackt. Ruhig wird’s erst, wenn die Truppe losstartet, um auf der Brauereiwanderung die Hopfentropfen der siebzig Brauereien zu erkunden, die diese Region zu bieten hat. Hier ist Bier nicht nur Genuss, sondern Kulturgut. Ebenso wie Schnaps – von dreihundert Brennereien. Zu verdanken ist diese hohe Konzentration dem Fränkischen Landschaftsbild, das mit unzähligen Streuobstwiesen gespickt ist.

Die Fränkische Schweiz ist auch Heimat der seltensten Baumart der Welt, der Leutenbacher Mehlbeere. Die wächst im Radius von drei Kilometern rund um das idyllische Dörfchen Großenohe im Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura – einem Karstgebiet, unter dessen Erde sich nichts als Luft und Stein befindet. Conny Derdak

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