Luxus in der Provence: Tour de France für jedermann

Eine Gruppe von Radfahrern fährt durch ein Lavendelfeld.
Umgeben von Pinienwäldern, Weingärten und Lavendelfeldern liegt das Luxusresort Coquillade, von dem aus Radler die Provence erkunden können.

Es war einmal ein wohlhabender Schweizer, der durch die Provence radelte und einen Flecken Erde entdeckte, der ihn nicht mehr losließ. Dort erfüllte sich der Unternehmer Andy Rihs, Sponsor vieler Radrennfahrer und Hersteller der Schweizer BMC-Räder, seinen Traum. Mitten im Naturpark Luberon kaufte er einen ehemaligen Weiler.

Ein malerisches Steinhaus mit blühenden Gärten und einer charmanten Atmosphäre.

Coquillade Provence Resort & Spa.

Aus den jahrhundertealten Bastides (französische Landhäuser), umgeben von vierzig Hektar Weingärten und Olivenhainen, entstand 2008 das Coquillade Provence Ressort & Spa mit einem großartigen BMC-Radzentrum, das alle Stückeln spielt, sowie achtundsechzig luxuriösen Zimmern und Suiten, einem zweitausend Quadratmeter großen Spa und zwei riesengroßen, von Zypressen eingesäumten Außenpools.

Als Andreas Rihs, Enkelsohn des berühmten Schriftstellers Hermann Hesse, zehn Jahre später starb, übernahmen seine zwei Söhne das Millionenerbe. In Coquillade ist die Handschrift von Tobias Rihs, Architekt und Klimaaktivist, allgegenwärtig. Der Schweizer Flugverweigerer investiert sein Geld in naturnahe und nachhaltige Projekte und ist Mitglied von „It must be now“. Die Plattform konzentriert sich darauf, Nachhaltigkeit voranzutreiben und die Zukunft des Reisens zu verändern.

Eine Buchsbaumskulptur zeigt einen Radfahrer vor einer Landschaft mit Weinbergen.

Coquillade Radzentrum mit den Schweizer BMC-Rädern.

Das spüren auch die Gäste des Fünfsterne-Resorts, wenn sie durch das weitläufige Gelände spazieren. Die Obst-, Gemüse- und Weingärten von Coquillade werden ausschließlich mit einheimischer Flora bepflanzt. Das Relais-&-Chateâux-Haus verfolgt eine strikte Politik des lokalen Einkaufs. „Wir müssen den Kohlenstoff-Fußabdruck verringern“, mahnt der Urenkel von Hesse. Das Heizsystem wird mit geothermischer Energie betrieben, ein Verfahren, bei dem kein Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt.

Ein Mann präsentiert eine Auswahl handgefertigter Körbe auf einem Marktstand.

Die berühmten handgeflochtenen Körbe der Provence.

Rauf auf den Sattel

Die Schönheit der Provence sollen die Besucher zu Fuß oder mit dem Rad erkunden. Ob Rennrad, Mountain- oder E-Bike, im hauseigenen Fahrrad-Shop und Testcenter werden Freizeit- und Profiradler beraten und mit dem passenden Gefährt ausgestattet. Das Handy wird auf dem Lenker montiert, eine der unzähligen Routen ausgewählt – von bequemen entlang blühender Lavendel- oder Mohnfelder bis zu den rumpeligen Trails durch Pinienwälder. All diese Wege führen nicht nach Rom, aber auf jeden Fall zu einem der vielen provenzalischen Dörfer und Städte.

Ein Dorfplatz in der Provence mit einem steinernen Brunnen und einem Restaurant im Hintergrund.

Gordes: Eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Hier verliebt sich Russell Crowe in dem Film "Ein gutes Jahr" in die Provence.

Nur fünfzehn Kilometer oder eine Radelstunde von Coquillade entfernt liegt die 1.666-Einwohner-Gemeinde Gordes auf einem Felsvorsprung aufgepfropft und thront über dem Tal des Flusses Coulon.

Ockerfarbene Felsen ragen unter einem bewölkten Himmel empor.

Die ockerfarbenen Felsen von Roussillon.

In zwanzig Minuten (vier Kilometer) erreicht man Roussillon, ein Dorf in Ocker. Ein Blick auf die leuchtenden Felsen, ein Spaziergang zum Friedhof, bei einem Glaserl Pastis in einem der kleinen Cafés entspannen und die Gedanken zum Nobelpreisträger Samuel Beckett schweifen lassen. Der Schriftsteller versteckte sich von 1942 bis 1945 in Roussillon vor der deutschen Wehrmacht und setzte der Stadt im Theaterstück „Warten auf Godot“ ein Denkmal.

Verschiedene Flaschen Aureto-Wein stehen auf einem Regal.

Weingut Aureto in Gargas.

Auf dem Rückweg wird am Weingut Aureto gehalten. Ein Glaserl vom Rosé aus dem biologisch-dynamischem Weinbau geht sich schon noch aus, bevor sich die Radler in einem der drei Restaurants von Sternekoch Pierre Marty im Coquillade-Resort bekochen lassen.

Ein beleuchteter Außenbereich mit Korbmöbeln und einem Olivenbaum bei Nacht.

Im Coquillade werden Gäste in drei verschiedenen Restaurants vom Sternekoch verwöhnt.

Wen die Radtouren im Naturpark Luberon sportlich nicht genug fordern, dem bleibt immer noch für die nächste Reiseplanung die Tour von Paris nach Gargas. Auf der 710 Kilometer langen Strecke werden Profi- und Hobbyradler von Fahrzeugen, die das Gepäck transportieren, begleitet. Fünf Etappen sind zu bewältigen. Am Ziel wird man im südfranzösischen Luxusresort Coquillade mit einem Entspannungsprogramm belohnt.

Ein Paar blickt sich verliebt an, möglicherweise aus dem Film „Ein gutes Jahr“.

Russell Crowe in Gordes.

Ausflüge: Gordes 

Hier verliebte sich der Schauspieler Russell Crowe in dem Film "Ein gutes Jahr" in die Provence und in das Weingut seines Onkels. Gordes liegt östlich von Avignon und gilt als eines der schönsten Dörfer von Frankreich.

 

 

Ein Käsehändler steht an seinem Stand mit verschiedenen Käsesorten und Ananas.

Der Markt von Apt, Luberon.

Apt  

Der Marche d'Apt findet seit fünfhundert Jahren jeden Samstag von 8 bis 12.30 Uhr in den kleinen Gassen statt. Frische Produkte aus der Region: Käse, Würste, Gemüse, Brot, Honig, Blumen, Lavendel und die für diese Region berühmten handgeflochtenen Korbwaren.

Eine Gruppe von Radfahrern fährt an einem ockerfarbenen Felsen mit Höhlen vorbei.

Ocker ist die Gesteinsfarbe in Roussillon.

Roussillon

Die ockerfarbige Erde machte die Stadt am Fuße des Luberon-Massivs bereits zu Zeiten der Römer bekannt. 

Weingut Aureto

Der Gründer des Luxusresorts Coquillade, und mittlerweile verstorbene Eigentümer, Andy Rihs liebte nicht nur den Radsport, sondern auch den Wein dieser Region. Er erwarb 2006 die Weingärten rund um das Anwesen und kaufte zusätzliche Rieden dazu. Zurzeit umfasst das Anbaugebiet Aureto dreißig Hektar.

Eine Karte von Südfrankreich mit den Städten Avignon, Gordes, Roussillon, Apt, Aix-en-Provence und Marseille.

Info

Anreise
Direktflüge von Wien nach Avignon, weiter mit dem TGV oder Mietauto, circa 45 Minuten. CO2-Kompensation via atmosfair.de: 15 Euro

Unterkunft
Hotel Relais & Chateaux Coquillade, ein kleines Dorf mit eigenem Weingut. Zimmer ab 750 Euro/Nacht/Frühstück, drei Restaurants, Spa, BMC-Räder und E-Bikes, 45 Euro halbtags

Auskunft

 www.france.fr

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