Astana: Höhenwachstum in der Steppe Kasachstans

Panorama der Stadt Nur-Sultan, Kasachstan, mit dem Präsidentenpalast Ak Orda und goldenen Türmen.
Die Stadt mit hypermodernen Bauten ist das Zentrum des neuntgrößten Landes der Welt. Rundherum? Tausende Kilometer ziemlich öde Steppe.

So viel hypermoderne Architektur, surrealistische Gebäude und gigantische Einkaufszentren gibt es sonst nur am Arabischen Golf und in den wichtigsten Städten der Welt. Die noch vor Kurzem nach dem Vornamen des früheren Quasi-Diktators Nasarbajew „Nur-Sultan“ benannte Stadt, darf seit ein paar Jahren auch offiziell wieder Astana heißen. Sie ist immerhin das Zentrum des neuntgrößten Landes der Welt, das nicht nur wegen seiner reichen Bodenschätze, sondern auch wegen seiner Lage ein wichtiger Player bei vielen eurasischen Projekten wurde. Auch wenn es Tausende Kilometer rundherum vor allem ziemlich öde Steppe gibt.

Der Bajterek-Turm in Astana, Kasachstan, vor einer Skyline mit Wolkenkratzern.

Bayterek Tower

Kugeln und Pyramiden

Weitläufig und von Stadtautobahnen durchzogen, finden sich die prunkvollen Gebäude vor allem südlich des Flusses Ishim, der die Stadt teilt. Omnipräsent ist der hundert Meter hohe Bayterek Tower, von dessen kugelförmiger Spitze es die beste Aussicht über die mittlerweile auf fast eineinhalb Millionen Einwohner gewachsene Boomtown gibt. 

Hazrat Sultan-Moschee von innen.

Hazrat Sultan-Moschee von innen

Auch über das zeltförmige Mega-Shoppingcenter Khan Shatyr, wo es einfach alles gibt. Weiter weg ist der gigantische, pyramidenförmige Friedenspalast. Sehr künstlich, aber ebenso beeindruckend wirkt der City Park mit dem Regierungspalast, flankiert von den „Golden Towers“. Wunderschön ist auch die riesige Hazrat Sultan-Moschee.

Ein Highlight ist das in einer Mega-Kugel befindliche Museum of Future Energy, mitten im Nur-Alem-Expogelände. Schon von außen ein Hingucker, ist es von innen eine Wunderwelt der Wissenschaft. Jedes der acht Stockwerke ist einem anderen Thema gewidmet, Erwachsene und Kinder können sich experimentell Wissen über Sonnen-, Wind- und Weltraumenergie aneignen, hier wird Zukunft für Laien begreifbar, ein tolles Planetarium rundet das Erlebnis ab. Eine Schule, die Spaß macht.

Wichtige Tipps

Noch keine Weltstadt ist Astana bezüglich Infrastruktur. Bei der Ankunft sollte man gleich Bargeld (der Tenge ist die Währung) wechseln, die Maestro-Karten funktionierten schon am Flughafen nicht, Kreditkarten nur mit teuren Gebühren. 

Stadtbesichtigungen zumindest beim ersten Mal unbedingt mit einer geführten Rundfahrt. Die Distanzen sind groß, es gibt zwar spottbillige Busse, aber niemand weiß, wie man zum richtigen Ticket und Ziel kommt. Alles ist auf Kasachisch angeschrieben, von den (freundlichen) Einheimischen spricht fast niemand Englisch.

➤ Mehr dazu: Interview mit einem Reisenden, der das Reisen hasst

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