Frauen teilen Erfahrungen mit Pille im Netz

Frauen teilen Erfahrungen mit Pille im Netz
Viele berichten von gravierenden Nebenwirkungen des Medikaments.

Für viele Frauen ist es fixer Bestandteil ihres Alltags, einmal am Tag zu einer bestimmten Uhrzeit die Antibabypille einzunehmen. Neben dem Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft, wird das Medikament unter anderem auch wegen unreiner Haut oder starken Menstruationsbeschwerden verschrieben.

Öffentlicher Erfahrungsaustausch

Doch für viele Nutzerinnen geht die Einnahme der Pille mit gravierenden Nebenwirkungen einher. Von diesen erzählen tausende Frauen und Mädchen seit einer guten Woche auf Twitter unter dem Hashtag #mypillstory.

Dieser kam folgendermaßen zustande: Die 26-jährige Britin Holly Brockwell erzählte der englischen Huffington Post, keine Kinder bekommen zu wollen. Darum wollte sie sich bereits einige Male sterilisieren lassen, doch kein Arzt kam ihrem Wunsch aufgrund ihres jungen Alters nach. Stattdessen wurde Brockwell zur Verhütung die Antibabypille verschrieben, was sie frustrierte.

Ihre Erfahrung schrieb sie in einem Facebook-Posting nieder. Ein Mann kommentierte darunter, Brockwell solle doch einfach die Pille nehmen. Diese antwortete mit diesem Statement: "Hast du eine Ahnung, was es heißt, einen Monat zu bluten? Hast du schon einmal in der Arbeit gefehlt, weil du den Morgen damit verbracht hast, zu kotzen wegen Hormonen, die du eigentlich nicht in deinen Körper pumpen solltest?"

Kate Bevan, eine Freundin von Holly Brockwell, hatte daraufhin die Idee, andere Frauen dazu aufzurufen, ihre Erfahrungen mit der Antibabypille unter dem Hashtag #mypillstory zu erzählen.

Zu wenig Aufklärung

Die Reaktionen darauf zeigen, dass viele Frauen während der Einnahme des Medikaments beispielsweise unter Depressionen, Lethargie oder Kopfschmerzen litten und sogar suizidale Gedanken entwickelten. Manche Frauen kritisieren außerdem, zu wenig über die Nebenwirkungen der Pille vom Arzt aufgeklärt worden zu sein.

Während ein paar Frauen auch davon erzählen, keine schlechten Erfahrungen mit dem Medikament gemacht zu haben, ist der Anteil jener, die Negatives darüber berichten, wesentlich größer.

Verhütung in Österreich

Laut dem Österreichischen Verhütungsreport aus dem Jahr 2015 sind Pille und Kondom noch immer die am häufigsten verwendeten Verhütungsmittel. Doch die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter, die die Pille nehmen, ist in den letzten Jahren stark rückläufig. Einer der Hauptgründe dafür ist laut der Erhebung die Sorge, dass Hormone nicht gut für die Gesundheit seien.

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