Mutter entdeckt sexistische Waschanleitung in Haube

Mütter sind laut einem Modelabel Expertinnen im Wäsche waschen.
Eine Britin kritisiert auf Twitter den Hinweis "… oder gib das einfach deiner Mutter, sie wird es waschen", den sie auf dem Pflegeetikett in einer Haube ihrer Tochter fand.

Auf der Website des britischen Modelabels Missguided heißt es, dass man sich der Aufgabe verschrieben hat, Frauen weltweit zu ermächtigen, an sich selbst zu glauben und zu sein, wer auch immer sie sein wollen. Angesichts eines Etiketts, das in Wollhauben der Marke angebracht ist, ist dieses Selbstverständnis nur wenig glaubhaft. Denn auf den Hinweisschildern findet sich neben der normalen Waschanleitung auch der Satz: "… oder gib das einfach deiner Mutter, sie wird es waschen."

Sian Robson, Mutter und Universitätsdirektorin aus Ashford im Südosten Englands, war empört, als sie das Etikett auf der Haube ihrer 13-jährigen Tochter Caitlin entdeckte. Sie machte ein Foto von der sexistischen Anleitung und teilte dieses auf Twitter mit dem Kommentar: "Vielleicht ist es möglich, dass auch Papa ein Waschwerkzeug anmachen kann." Der Tweet war direkt an das Modelabel Missguided gerichtet und mit dem Hashtag #everydaysexism versehen.

"Zunächst konnte ich nicht glauben, dass eine Modemarke für Frauen so etwas auf einem Produkt anbringen würde. Meine Tochter sagte zu mir, dass ich einen Blick auf die Waschanleitung in ihrer Haube werfen sollte, weil diese schrecklich sind. Ich habe nicht damit gerechnet, so etwas zu sehen. Ich weiß, dass sie nur lustig sein wollten, aber es wirklich ein bisschen ätzend. Das geht für mich einfach nicht zusammen. Ich habe mich auf der Website von Missguided umgesehen und bemerkt, dass die Marke großen Wert darauf legt, Girl Power zu fördern", sagte Robson zur Sun.

Auch Männer können waschen

Ihrer Meinung nach sollte das Unternehmen außerdem hervorheben, dass nichts Peinliches daran ist, wenn sich Männer um den Haushalt kümmern und Wäsche waschen. Sie findet, die Waschanleitung sollte jedenfalls entfernt werden. Robson gab zu bedenken, dass das Etikett manche Menschen traurig machen könnte, wenn sie keine Mutter oder kein Elternteil mehr haben, das für sie wäscht. Das Label hat bislang noch nicht auf die Vorwürfe reagiert.

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