Start von Berlin Fashion Week: "Mode ist immer auch politisch"
Bei der Berliner Modewoche haben die großen Laufstegschauen begonnen. Zum Auftakt zeigte die finnische Designerin Sofia Ilmonen am Montagabend ihre Entwürfe im "Kraftwerk" - einem ehemaligen Heizkraftwerk. Der Abend stand aber auch unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs in der Ukraine.
Telefonisches Briefing aus Kiew
Am Dienstag lief bei Designerin Anja Gockel eine Ukrainerin mit einem blau-gelben Outfit über den Laufsteg. Seit Längerem war bereits eine Show des ukrainischen Designers Jean Gritsfeldt geplant. Weil er nun nicht nach Berlin kommen und auch die Kollektion nicht geliefert werden kann, haben etliche Helfende in Berlin begonnen, seine Designs nachzuschneidern.
Etwa 30 Freiwillige hätten dabei geholfen, seine Kollektion noch spontan nachzuschneidern, sagte die Geschäftsführerin des Vereins Fashion Revolution Germany, Carina Bischof. "Irgendwie fühlte es sich sinnlos an, eine Fashion Week vorzubereiten in diesen Zeiten." Das Projekt für Gritsfeldt aber mache Sinn, deswegen habe sie relativ schnell "Ja" gesagt. Er habe das Team telefonisch aus Kiew gebrieft. Sie findet es wichtig, mit dem Projekt etwas gegen die Ohnmacht zu tun.
Die Berliner Modewoche findet zweimal jährlich statt und vereint mehrere Veranstaltungen unter einem Dach. Dazu gehören etwa auch Konferenzformate. Giffey sagte: "Die Mode ist immer auch politisch." Die Mode sei auch früher politisch gewesen. "Denken Sie an die Jakobinermütze, die für Freiheit und Unabhängigkeit stand. Denken Sie an die lilanen Farben der Frauenbewegung." Sie erinnerte etwa auch an das Peace-Zeichen. "Und deswegen ist diese Fashion Week auch politisch. Sie ist ein Zeichen des Zusammenhalts."
Kommentare