In Paris zeigt die Salzburgerin Flora Miranda futuristische Couture

In Paris zeigt die Salzburgerin Flora Miranda futuristische Couture
Die Modeschöpferin Flora Miranda vermischt Technik und Schönheit. Zeitgemäßer geht es nicht.

Wunderbar, in der Stadt der Mode Haute Couture-Schauen von Chanel über Elie Saab bis zu Frolov aus der Ukraine erleben zu dürfen. Wunderbar, wenn dann eine junge Österreicherin in der Liste der Couturières aufscheint: Flora Miranda.

Die Salzburgerin, die in Antwerpen studiert hat und dort jetzt lebt, bringt seit 2014 ihre spezielle Sicht auf die Mode ein. 2018 debütierte sie in Paris während der Haute Couture-Schauen: Statt Models über den Laufsteg zu schicken, inszenierte sie erstmals eine Performance – eine futuristische Haute Couture: Gekonnt vermischt sie Technik und Schönheit. Zeitgemäßer geht es nicht.

Flora Miranda drückt es so aus: „Seit Jahren interessiere ich mich für die Fluidität von datenreaktiven Kleidungsstücken. Das ist meine Vision für die Mode: Computersysteme, die individuelle Designs erzeugen.“ Und: „Mit IT-Pieces beschäftigen wir uns mit diesen Themen und Technologien schon seit 2017. Es scheint, als wächst die Bereitschaft für eine weitläufigere Verschmelzung der digitalen und physischen Welt. Wir wollen auf jeden Fall weiterhin zu dieser Entwicklung beitragen.“

In Paris zeigt die Salzburgerin Flora Miranda futuristische Couture

Flora Miranda (roter Pullover) mit Models. Die Kollektion von 2020 entstand in Kooperation mit der Künstlerin Esther Stocker.

Online-Mode

Am zweiten Tag der Schauen – nach Giorgio Armani Privé – ging Flora Miranda mit ihrer Kollektion „Phaser BoDies“ via phaserbodies.floramiranda.com online. Ihre Beschreibung: Generative Designs reagieren auf die Musik. Die sich ständig verändernden Entwürfe sind in acht Videos verpackt. Sieht man ein ansprechendes Design, kann man das Video anhalten und eine Email an Flora Miranda senden. Man bekommt dann das digitale Design kostenlos, als „Anprobe“ sozusagen.

Gefällt es, kann man das Kleid physisch herstellen lassen, indem man dem traditionellen Couture-Prozess folgt – von individueller Anpassung, Prototypenherstellung bis hin zu Anproben in ihrem Atelier oder an einem selbst gewählten Ort.

Für die Umsetzung von „Phaser BoDies“ hat Flora Miranda mit dem generativen Künstler Dan Tapper zusammengearbeitet. Die Video-Musik stammt von Floras Vater, Wolfgang Seierl. Flora Miranda: „Die visuelle Welt von ,Phaser BoDies' hat sich aus dem Stück 'Xerrox Vol.2' von Richard Siegals Ballet of Difference entwickelt. Dafür habe ich die Kostüme entworfen. 'Xerrox Vol.2' wird heuer beim Tanzfestival Bregenzer Frühling aufgeführt.“ Auf nach Bregenz!

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