Wie jedes Jahr steht der Februar in den Städten New York, London, Mailand und Paris im Zeichen der Mode. In den ersten beiden Metropolen gab es in den vergangenen zwei Wochen jene Trends zu sehen, die die Designer für die Herbst/Winter-Saison 2023 vorschlagen.
Unter anderem wird bereits im jetzigen Winter Beliebtes weitergeführt. Nachdem Modehäuser wie Saint Laurent und Halpern Kleider mit Kapuze zuletzt zu einem der größten Red-Carpet-Trends dieser Saison gemacht haben, entwickelt das Traditionsunternehmen Carolina Herrera den Look nun weiter. Deren Kreativdirektor Wes Gordon schickte in New York Models mit glamourösen Roben inklusive breiten Röcken und dramatischen Puffärmeln über den Laufsteg – fügte für den Überraschungseffekt jedoch große Kapuzen mit Kordelzug als sportives Element hinzu.
Carolina Herrera war nicht das einzige Label, bei dem es besagte Statement-Ärmel zu sehen gab. Designer Brandon Maxwell verpasste dem klassischen schwarzen Rollkragenpullover mit Trompetenärmeln und ausgestelltem Schößchen ein Update. Der US-Amerikaner stylte diesen zu schwarzen Leder-Bermudas.
Säume wandern nach unten
Nachdem Modemacher im Sommer 2022 Hosen und Röcke so dramatisch gekürzt hatten, dass selbst die Begrifflichkeit „XXS“ teils nicht mehr auszureichen schien, gab es sowohl in New York als auch London wieder alltagstauglichere Looks zu sehen. Neben Maxwells Bermudas, die sich sogar zu einem Business-Meeting gut machen würden, zeigte Kollege Christopher Kane klassische Bleistiftröcke, die er mit dunkelroten Pailletten für ein wenig Party-Flair versah.
Ebenso Michael Kors, der für die kommende Winter-Saison außerdem mit dem Gürtel als zentrales Element eines Outfits spielte: Nachdem das Accessoire in den vergangenen Jahren äußerst schmal ausgefallen war, hat der Designer seine Kleider und Röcke mit breiten, vom Cowboy-Stil inspirierten, Gürteln versehen.
Knapp über sechs Kilogramm Schokolade isst jeder Österreicher pro Jahr. Zahlreiche Modemacher konnten sich für Herbst/Winter 2023 auch an Kakao als Farbton nicht sattsehen. Braun in unterschiedlicher Intensität wird neben kräftigem Rot und Kanariengelb eine der wichtigsten Trendfarben.
Ein paar Süßigkeiten hätten bei so mancher Show die Gäste gern an Models ausgeteilt. Vor allem in New York fiel auf, dass Kurvenmodels nur sehr vereinzelt zu sehen waren. Der positive Trend hin zu mehr unterschiedlichen Körpertypen schien diese Saison wie verpufft zu sein. Die „extreme Dünnheit“ mancher Models habe sie regelrecht irritiert, schrieb New York Times-Journalistin Vanessa Friedman auf ihrem Twitter-Account.
Grund könnte das in der Mode auch im Jahr 2023 häufige Referenzieren der Ästhetik der Neunzigerjahre und beginnenden Nullerjahre sein – dementsprechend auch der damals als Ideal empfundenen äußerst dünnen Figuren. Es bleibt zu hoffen, dass bei den kommenden Modewochen in Mailand und Paris nicht nur in Sachen Trends mehr Diversität auf dem Laufsteg zu sehen sein wird.
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