Der Traum von der Hochzeit in Weiß scheint für viele Bräute ausgeträumt – zumindest, was das eigene Outfit angeht. Laut einer neuen Erhebung der häufigsten Suchanfragen auf Google lagen die Recherchen nach schwarzen Brautkleidern in den vergangenen zwölf Monaten gleichauf mit jenen nach weißen Kreationen. Im September und Oktober 2021 wurde sogar häufiger nach Brautkleidern in Schwarz als in Weiß gesucht.
„Jene Frauen, die Schwarz zu ihrer eigenen Hochzeit tragen, wollen damit zeigen, dass sie sich nicht an Konventionen halten“, sagt die Wiener Wedding-Planerin Elisabeth Cardich. „Sie wollen darstellen, dass sie starke Persönlichkeiten sind.“
Dabei galt einst das weiße Brautoutfit als ungewöhnliche Wahl. Bis ins 19. Jahrhundert war das Jawort in Schwarz sowohl an Königshöfen als auch bei der breiten Masse gängig. Aus einem simplen Grund: Dunkles ließ sich zu mehreren Anlässen tragen und war leicht zu reinigen. Den Anstoß zur Trendumkehr gab wie so oft ein prominentes Gesicht: Im Jahr 1840 heirateten Königin Victoria und Prinz Albert. Die Braut entschied sich für ein modisches Statement: cremefarbenes Satin. Einige royale Nachahmerinnen und Jahrzehnte später hatte sich das weiße Brautkleid als Zeichen für Reinheit und Unschuld durchgesetzt.
Mal etwas anderes
Folgt nun also die Rückkehr zum Liebesschwur in Schwarz? „Das denke ich nicht“, sagt Expertin Cardich. „Diese Wahl hat während meiner Jahre als Wedding-Planerin noch keine meiner in Österreich heiratenden Bräute getroffen.“ Dennoch sei ein Trend zu Farbe zu beobachten – jedoch in abgeschwächter Form. „Es wird immer öfter zu Nude-Tönen, Rosé oder zartem Blau gegriffen.“ Der Hauch von Farbe sei meist in Kombination mit schlichten Schnitten gefragt. „An Schwarz muss man sich erst einmal herantrauen wollen.“
Die laut Google erhöhte Nachfrage nach der Nichtfarbe am Traualtar beobachtet Elisabeth Cardich an ganz anderer Stelle: „Brautjungfern sind immer öfter ganz in Schwarz gekleidet zu sehen.“
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