Mobbing: Foto von Mädchen im Krankenhaus verbreitet sich viral

Symbolbild
Mit dem Bild ihrer Tochter will eine Mutter die Auswirkungen von Mobbing sichtbar machen.

Ein herzzerreißendes Bild verbreitet sich derzeit viral auf Facebook. Es zeigt ein kleines Mädchen, das zusammengekauert mit geschlossenen Augen auf einem Krankenhausbett liegt. Es ist an ein medizinisches Gerät angeschlossen. Gepostet wurde es von Carrie Golledge aus Tiverton in Großbritannien. Es zeigt ihre kleine Tochter Sophia. "Das ist es, was Mobbing anrichtet: das ist meine sechs Jahre alte Tochter, die wegen Mobbings im Krankenhaus gelandet ist", schreibt Golledge. Ihre Tochter sei über eineinhalb Jahre in der Schule so schlimm gemobbt worden, dass sie schließlich krank geworden ist.

"Das ist mein Kind, das aufgehört hat zu essen, sich in den Schlaf geweint hat und so schlimme Angst hatte, dass sie sich nachts 20 Mal in der Stunde übergeben hat." Laut der Mutter sei Sophia von ihrer vermeintlich besten Freundin lange emotional missbraucht worden. Sie sei deswegen schon öfter in ärztlicher Behandlung gewesen. Schließlich habe ihre Tochter sogar aus der Schule genommen. Zum Schluss richtete sie folgende Worte an die Facebook-Nutzer: "Das ist meine Tochter, die nicht möchte, dass das anderen passiert. Das ist also die Geschichte meiner Tochter, die wir teilen, aber sie ist eine von vielen…zu vielen! Bitte helft uns, diese Geschichte zu teilen."

Jeder zweite Teenager erfährt Gewalt

Rund die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen weltweit hat bereits Gewalt oder Mobbing durch Mitschüler erlebt, wie aus einem unlängst vorgestellten Bericht des UN-Kinderhilfswerks  UNICEF hervorgeht. Jeder zweite Teenager zwischen 13 und 15 Jahren habe im vergangenen Monat in der Schule beziehungsweise in deren Nähe Mobbinghandlungen erlebt oder sei im vergangenen Jahr in eine Schlägerei verwickelt gewesen. Betroffen seien insgesamt 150 Millionen Teenager.

In dem Bericht wird auch vor den Folgen gewarnt: Gewalt beeinflusse das Lernen und Wohlergehen der Schüler in reichen und armen Ländern gleichermaßen, hieß es. UNICEF-Chefin  Henrietta Fore wies darauf hin, dass Gewalt die Bildung der Teenager behindere: "Kurzfristig stört es das Lernen, langfristig kann es zu Depression, Ängsten und sogar Suiziden führen." UNICEF rief Schulen auf der ganzen Welt dazu auf, Schüler unter anderem mit mehr Präventionsmaßnahmen besser vor Gewalt und Mobbing zu schützen.

Lage in Österreich

In  Österreich waren nach Angaben der UNICEF im Jahr 2014 35 Prozent der Schüler von Mobbing betroffen. 31 Prozent waren in einen gewaltsamen Konflikt involviert. Drei von zehn Schülern in 39 Industrieländern gaben zu, Gleichaltrige zu mobben. Während Mädchen und Buben gleichermaßen von Mobbing bedroht sind, sind Mädchen eher Opfer psychologischer Formen von Mobbing und Buben eher von körperlicher Gewalt und Drohungen betroffen.

Sie haben Erfahrungen mit Mobbing gemacht? Holen Sie sich Hilfe. Telefonische Beratung bietet die Telefonseelsorge unter der Notrufnummer 142 oder Rat auf Draht unter der Notrufnummer 147.

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