#MeToo: Clinton würde in Lewinsky-Affäre heute genauso handeln

Die #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe sei aber begrüßenswert, sagte der ehemalige US-Präsident in einem Interview.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton hätte sich auch zu heutigen Zeiten von #MeToo nicht anders in seiner Affäre mit Praktikantin Monica Lewinsky verhalten. Er hätte vermutlich genauso auf die Vorwürfe reagiert wie damals, sagte Clinton dem TV-Sender NBC am Montag.

Die #MeToo-Bewegung, die mit Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe gegen Filmproduzent Harvey Weinstein begann, begrüße er grundsätzlich. Er habe aber immer noch "einige Fragen über manche der getroffenen Entscheidungen", sagte Clinton, ohne dabei konkreter zu werden.

"Er hat nichts gelernt"

Auf Social Media wird Bill Clinton für seine Aussagen mitunter scharf kritisiert. "Wow, er verleugnet es immer noch massiv. Er hat seinen Nutzen aus seiner Position und seiner Macht gezogen. Er hat seine Position, Lewinsky und seine Ehefrau missbraucht. Er hat gar nichts daraus gelernt. Die Weisheit hat sich noch nicht eingestellt", schreibt eine Userin etwa.

Andere stellen sich teilweise hinter das ehemalige Staatsoberhaupt. Clinton habe seine Ehefrau hintergangen und sie öffentlich vorgeführt. Mit der Debatte rund um sexuellen Missbrauch habe dies aber nichts zu tun.

Der Fall Lewinsky

Die Affäre mit der Praktikantin Lewinsky hatte Clinton 1999 an den Rand der Amtsenthebung gebracht. Zunächst leugnete er das Verhältnis unter Eid, erst als die Beweise erdrückend wurden, gab er die Affäre zu. Der Demokrat musste sich einem von den Republikanern initiierten Amtsenthebungsverfahren stellen. Der Senat sprach ihn von den Vorwürfen des Meineides und der Behinderung der Justiz frei, Clinton blieb im Amt. Der Politiker war von 1993 bis 2001 Präsident der USA.

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