Malayische Palmölindustrie kritisiert Supermarkt-Kampagne

Malayische Palmölindustrie kritisiert Supermarkt-Kampagne
In dem Spot erklärt ein Zeichentrick-Orang-Utan einem kleinen Mädchen, dass seine Heimat durch Palmölplantagen zerstört wurde.

Die Palmölindustrie in Malaysia kritisiert die rührselige Anti-Palmöl-Werbekampagne der britischen Supermarktkette Iceland. Darin erzählt ein trauriger Zeichentrick-Orang-Utan einem kleinen Mädchen, seine Heimat, der Dschungel, sei wegen Palmölplantagen zerstört worden. Das Video wurde millionenfach geteilt und hat einen eigenen Hashtag auf Twitter: #NoPalmOilChristmas.

Kein Palmöl ist auch keine Lösung

Darrel Webber, Chef des Runden Tisches für den nachhaltigen Anbau von Palmöl in Malaysia, sagte AFP am Freitag: "Kein Palmöl mehr zu verwenden, ist nicht die Lösung. Es zu boykottieren, ist nicht die Lösung." Er kritisierte Iceland: "Die Margen des Einzelhandels sind gering. Der billigste Weg, um Werbung zu machen, ist für sie der beste."

Bewusstsein für Zerstörung des Regenwaldes

Iceland hatte kürzlich angekündigt, in seinen Produkten kein Palmöl mehr zu verwenden. Der Rohstoff steckt in zahlreichen Produkten - Margarine und Keksen, Seife und Shampoo. Iceland-Manager Richard Walker verteidigte den Werbespot. Den zeige die Supermarktkette nicht als "Marketing-Gag", erklärte er gegenüber Bloomberg News.

Iceland wolle damit das Bewusstsein für die fortschreitende Zerstörung des Regenwaldes schärfen. So wolle das Unternehmen auch Druck auf die Palmölindustrie ausüben, das nachhaltige Produkt zu liefern, das sie schon so lange verspreche.

Zu Politisch

In einer Petition fordern fast eine Million Menschen, das Werbevideo auch im britischen Fernsehen zu zeigen. Dies wurde abgelehnt; der Spot sei zu politisch.

Iceland will nun noch einen Schritt weitergehen und plant, einen lebensgroßen, mechanisch bewegten Orang Utan auf die Straßen zu schicken, um auf die Palmöl-Problematik aufmerksam zu machen.

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