Lichtverschmutzung beeinflusst Pflanzen und Insekten

Lichtverschmutzung beeinflusst Pflanzen und Insekten
Bisher unbekannte Auswirkungen auf Nahrungskette aufgezeigt.

Die Lichtverschmutzung - helle Nächte durch Kunstlicht - hat offenbar viel größere Auswirkungen auf die Natur als bisher bekannt. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der Universität Exeter. Die Forscher simulierten die Effekte von starker Lichtbestrahlung (weißes und gelbes Licht) in kleinen Ökosystemen: Dabei handelt es sich um spezielle Flächen künstlich angelegter Graslandschaften, die in Spezialkästen mit Licht bestrahlt wurden.

Weniger Blüten, weniger Läuse

Fazit: Vor allem das gelbliche Licht beeinflusste das Blühverhalten der Pflanzen, zum Beispiel des Gewöhnlichen Hornklees. Die Zahl der Blüten ging zurück. Diese sind aber Nahrungsquelle für eine bestimmte Art von Blattläusen - aufgrund des verringerten Nahrungsangebots sank auch ihre Zahl "signifikant" ab. Mit weiteren Folgen für die Nahrungskette: Denn die Blattläuse sind ein wichtiges Futter für Marienkäfer.

Erstmals konnte mit dieser Studie (erschienen im Journal "Philosophical Transactions of the Royal Society B.") gezeigt werden, dass helle Nächte "komplexe Effekte auf die Nahrungskette auslösen", sagt Jonathan Bennie, einer der Studienautoren. "Wir alle wissen, dass Straßenbeleuchtungen Insekten anziehen. Aber wir konnten nachweisen, dass es mehr dauerhafte und vielfältige Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Ökosysteme insgesamt gibt." Angesichts des gewaltigen Ausmaßes, das die Lichtverschmutzung bereits erreicht hat, befürchten die Forscher jetzt komplexe Folgen für die Ökosysteme.

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