Fair und gut soll die Arbeit sein!

Übergabe der Forderungen: Eva Maria Himmelbauer, Dilan Nas, Asdin El-Habassi, Julian Schmid, Matthias Kreuzridler, Sarah Riedl, Douglas Hoyos, Katharina Kucharowits, David Neuber
Lehrlinge übergaben im Parlament Forderungen an Nationalratsabgeordnete.

Wertschätzung als Lehrling, gute Qualität der Ausbildung, faire Arbeitszeiten, gutes Arbeitsklima, angemessene, gerechte Bezahlung. Das sind die wichtigsten fünf Forderungen von 200 jungen Leuten, die sie in den vergangenen Wochen zum Thema Arbeit erarbeitet hatten. Freitag (6. März) Mittag übergaben Dilan Nas und Sarah Riedl diese im Hohen Haus stellvertretend an mehrere Politiker_innen (einige davon Anationalratsabgeordnete) sowie den Vorsitzenden der BundesJugendVertretung (BJV).

Seit Jänner hatten sich rund 200 Lehrlinge, Schüler_innen und junge Menschen in AMS-Projekten aus fünf Bundesländern (Wien, Steiermark, Oberösterreich, Burgenland, Tirol) in Workshops, die die Katholische Jugend organisierte, mit dem Thema Arbeit(sbedingungen) auseinander gesetzt. „wir.gestalten.arbeit“ hießt die gesamte Aktion.

Speed-Dating

Fair und gut soll die Arbeit sein!
Dilan Nas
Am Donnerstag, den 5.März als im Parlament auch das erste Lehrlingsparlament tagte, kamen rund 100 der Jugendlichen in Wien zusammen, um aus den Diskussionsprozessen der vorangegangenen Wochen die wichtigsten Forderungen heraus zu arbeiten. Diese schrieben sie auf ein Plakat in Form eines überdimensionalen Schecks.

Freitag Mittag kamen rund fünf Dutzend dieser Jugendlichen zu Speed-Datings mit den Politiker_innen Asdin el-Habassi und Eva Maria Himmelbauer (VP), Douglas Hoyos (Junos), Katharina Kucharowits (SPÖ) und Julian Schmid (Grüne) sowie David Neuber (BJV). In Kleingruppen konnten sie so den Gesprächspartner_innen mehr als nur die zentralen Forderungen vermitteln und über ihre Anliegen bzw. andere (politische) Themen diskutieren.

Mehr zur Aktion

Sarah Riedl und Dilan, jene beiden Jugendlichen, die stellvertretend für die 200 jungen Workshop-Teilnehmer_innen der vergangenen Wochen die Forderungen an die Abgeordneten übergeben haben, erzählen in einem Gespräch mit dem Kinder-KURIER über die Aktion und ihre eigenen Beweggründe.

Sarah Riedl: „Hier konnten wir alle alles sagen, was uns arbeitsmäßig bedrückt. Gerade im Handel zum Beispiel müssen oft Überstunden gemacht werden, auch wenn das verboten ist. Viele sind auch von Urlaubssperren betroffen. Oft kannst du das in deinem eigenen Betreib nicht sagen, weil du dann vielleicht zwar nicht gekündigt werden kannst, aber hinaus geekelt wirst.“

Dilan Nas, die zuvor durch besonders engagiertes wortgewaltiges Auftreten bei den Speed-Datings auffiel, zeigte sich mit ihren eigenen Arbeitsbedingungen „und vor allem auch dem Arbeitsklima“ mehr als zufrieden und glücklich, „aber für viele andere gilt das leider nicht. Einige arbeiten sogar unter sehr schlechten Bedingungen“. Mit der Aktion und den Forderungen soll ja erreicht werden, „dass alle menschenwürdig arbeiten können. Wo es notwendig ist, sollen Gesetze angepasst werden. Die werden oft aber nicht eingehalten, also muss schärfer kontrolliert werden.“

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