Wickel einbremsen
„Sch... auf Vorurteile.... Gewaltprävention – halten wir zusammen für eine Nation" - der Refrain geht ins Ohr. Das Publikum wippt und singt/rappt mit. Ayse, Gizem geben gemeinsam mit AY die zitierte Zeile von der Bühne her vor. Gewaltvorbeugung ist der Inhalt des Abends im Wiener Werkstätten-und Kulturhaus. Das internationale Projekt JUMIGG (siehe Hintergrund) feiert seinen ersten Geburtstag. Zehn Jugendliche werden im Rahmen des Projekts dazu ausgebildet, selber Wickel zu schlichten, entschärfen und wiederum ihr dabei erworbenes Wissen, ihre Fähig- und Fertigkeiten an andere, Gleichaltrige, weiter zu geben.
De-eskalieren
Die schon genannte Gizem, übrigens eine der wenigen Frauen an diesem Abend auf der Bühne, die ansonsten stark testosteron-dominiert ist – ein Bereich an dem auch noch gearbeitet werden könnte, Habibe und Mojtaba erläutern dem KiKu, was sie in den vergangenen Monaten im wesentlichen gelernt haben: „Konflikte de-eskalieren.Wenn Streit da ist, - am besten mit wem zweiten – dazwischen gehen, die beiden Streitparteien trennen, aber neutral bleiben. Und selber freundlich bleiben, um die Situation zu beruhigen..." In den – meist am Wochenende stattfindenden – Trainings seien solche Situationen immer wieder auch durchgespielt worden. „Wir konnten das aber schon auch in der Praxis anwenden."
Hat was gebracht
Die Ausbildung habe aber ihnen auch selber so manches gebracht. Habibe fühlt sich „jetzt viel selbstbewusster als vorher und habe gelernt, Stress zu vermeiden". Gizem gesteht, „selbst schon mal Aggressionen zu haben, aber die habe ich jetzt viel besser im Griff, wenn ich spüre, in mir steigt Aggression auf, dann drück ich einen bestimmten Punkt auf meiner Hand, denke an was Schönes, das ich mir schon vorher ausgesucht habe, schöne Erlebnisse mit meinen Geschwistern oder meiner Mutter, und ich komm schnell wieder runter."
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