Würfeln oder Kugelhälften suchen?
Die Bühne ein ist zunächst sozusagen eine „Black-Box“. Schwarze Wände, schwarzer Boden, sonst (fast) nichts. Bevor das Stück „Wasserstoffbrennen“ richtig startet, greifen die beiden Darsteller_innen sich eine Dose Luftschlangenspray nach der anderen. Mit zehn von ihnen pro Vorstellung geben sie Wänden und dem Boden ein jedes Mal anderes, zufälliges Dekor aus bunten gezackten Fäden, die in der einen oder anderen Szene für so manches stehen könnten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Wahre Liebe?
Kugelmenschen
Als Metapher für ihre Liebe wird der von Platon in einem literarischen Text erzählte Mythos von den seinerzeitigen vierarmigen und -beinigen, zweiköpfigen Kugelmenschen erzählt, die auf den Olymp wollten und vom Göttervater Zeus in die späteren und noch immer heutigen Einzelmenschen zerteilt wurden. Mascha ist davon überzeugt, dass deswegen jede Hälfte den zur Kugel ergänzenden (Teil-)Menschen sucht. Niko hängt mehr der Theorie des Zufalls an. Vor wichtigen Entscheidungen zieht er einen Würfel aus der Tasche und legt sein Schicksal in dessen Augenzahlen: Gerade oder ungerade.
Kernreaktionen
Ein äußerst amüsanter zwischen Physik und Liebe, zwischen Zufall und Determinismus pendelnder Theaterabend.
Wasserstoffbrennen
von Leon Engler
Koproduktion von Neues Theater Wien und Theater Drachengasse
Regie: Michael Schlecht
Es spielen: Magdalena Steinlein, Roman Blumenschein
Regieassistenz: Moritz Maliers
Bühnenbildmitarbeit: Henrike Heiland
Wann & wo?
Bar&Co/ Theater Drachengasse
Bis 13. Dezember; Di-Sa; 20 Uhr
1010, Fleischmarkt 22, Eingang Drachengasse 2
Telefon: (01) 513 14 44
www.drachengasse.at
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