„Vertrau dich jemandem an“

„Vertrau dich jemandem an“
Erfolgreicher vorbildhafter Einsatz von Streitschlichter_innen in einer Salzburger Schule
„Vertrau dich jemandem an“
Plötzlich tauchte ein „Spitzname“ auf, den das betroffene Mädchen ganz und gar nicht leiden konnte, sich durch ihn gekränkt fühlte. (Deshalb soll er auch gleich gar nicht erst wiedergegeben werden.) Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler in der Unterstufe des (Sport-Real-)Gymnasiums Saalfelden machten sich einen „Sport“ daraus, genau den überall auf Facebook zu posten. Die arme Schülerin wurde immer verzweifelter.

Da kamen die Peers der Schule als rettende Helfer_innen zum Einsatz. „Wir sind in die Klasse gegangen und haben eine Stunde lang mit den Schülerinnen und Schülern über Cybermobbing geredet“, beginnt Sarah Defant (17) dem Kinder-KURIER gegenüber zu schildern. „Zuerst haben wir ganz allgemein mit der Klasse diskutiert, sie auch selber viel zu Wort kommen lassen, was sie glauben, wie sich Cybermobbing auf Oper, aber auch auf Täter auswirkt, was ihnen alles dazu einfällt…“ und so kamen sie – mit Anstupsern der Peers – von selber drauf, dass das was sie getan hatten, nicht gerade toll war. „Sie haben sich dann in der Stunde bei der Schülerin entschuldigt“, kann sich Defant über den ziemlich raschen Erfolg freuen. „Und die Schülerin selber ist später auch noch zu uns gekommen und hat sich bedankt, weil sie ab da in Ruhe gelassen worden ist.“

Buddy und Peer

Defant hatte zunächst die in ihrer Schule angeboten Buddy-Ausbildung gemacht: „Da lernen Jugendlich aus der Oberstufe, sich um Kinder der Unterstufe anzunehmen, vor allem solche, die neu ins Gymnasium kommen, damit der Einstieg für sie leichter wird. Ich hab mir gedacht, das ist eine coole Idee, ganz praktisch und eine Qualifikation, die man auch später im (Berufs-)Leben brauchen kann.“

Später machte sie auch noch die Ausbildung zur Peer in Sachen Cybermobbing und Safer Internet. „Es ist einfach ein Unterschied, ob dir eine Lehrerin oder ein Lehrer zum hundertsten Mal sagt, geht’s macht’s das nicht, oder ob Jugendliche selber mit anderen Jugendlichen auf Augenhöhe drüber reden. Das wird ganz anders angenommen“, verrät sie das Erfolgsgeheimnis.

Und als DEN wichtigsten Tipp für Kids, die unter anderen von Cybermobbing betroffen sind: „Auf keinen Fall für sich behalten und sich allein fertig machen lassen, sondern such dir wen, dem du dich anvertrauen kannst. Drüber reden können hilft schon mal als erstes.“

www.saferinternet.at

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