Sid: Das süße Leben der Faulenzer
Faultiere hängen auf Bäumen und schlafen bis zu 15 Stunden am Tag. Wenn sie sich bewegen, dann nur in Zeitlupe. Kein Wunder, dass sie einen Ruf als Faulenzer haben.
Im Gegensatz dazu sind die zwei Faultierarten, die es heute gibt, viel kleiner und leichter. Sie verbringen fast ihr ganzes Leben lang mit dem Rücken nach unten hängend auf einem Ast. Ihre sichelförmigen Klauen funktionieren als Haken, mit denen sie sich festhalten oder weiterhanteln. Sogar ihre Jungen bringen Faultierweibchen auf dem Ast hängend zur Welt.
Wer sich so wenig bewegt, braucht kaum Nahrung. Faultiere führen ein sehr energiesparendes Leben. Sie fressen Blätter, Früchte und Knospen. Nur alle ein bis zwei Wochen verlassen sie den Baum, um auf dem Boden ihr Geschäft zu verrichten.
Das faulste Faultier
Dass Faultiere als Nichtsnutze gelten, geht auf ihre Bewegungsarmut zurück. Das zeigt auch ein kurioser Fall aus Deutschland. An der Universität Jena versuchten Forscher die Bewegungen von Faultieren zu filmen. Dafür sollte ein Tier, mit dem Namen Mats auf einer Stange herumklettern. Mats hatte aber keine Lust dazu. Drei Jahre lang probierten sie, Mats mit Leckereien wie Gemüse und Obst von seiner Position wegzulocken. Keine Chance. Letztendlich brachten ihn die Forscher in den Duisburger Zoo. Mats wurde bekannt als „faulstes Faultier“ der Welt.
Einen anderen Rekord hält Faultierdame Paula. Sie wurde berühmt, weil sie mit 43 Jahren die maximale Lebenserwartung von 40 Jahren übertrifft. Paula ist das älteste Faultier in Europa und lebt in einem Zoo in Halle, Deutschland. Ihre Klauen kann sich die Seniorin allerdings nicht mehr selbst kürzen. Damit sie mit ihren Artgenossen noch weiterhin viele Jahre auf dem Ast hängen kann, braucht sie jährlich eine Fußpflege. So schön kann ein Faultierleben sein.
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