Reimende Elfenkinder bei "Klein gegen Groß" im TV-Duell mit Peter Weck
Update: 2. November 2017, 15.06 Uhr: Ergänzung um den Auftritt in der TV-Show
Samstagabend treten Asmen Bektaş (10), und Pelge Yılmaz (11) in der TV-Show "Klein gegen Groß - Das unglaubliche Duell" in Sachen Shakespeare-Wissen gegen Peter Weck an (Samstag, 4. November 2017, 20.15 Uhr, ORF 1). Die beiden spielten vor nicht gnaz zwei Jahren reimende Elfen. Der Kinder-KURIER hat damals nach der Aufführung mit den beiden schauspielenden Kindern gesprochen.
Hier geht's zum Artikel von Ende November 2015: Nach einer mehrsprachigen Sommernachtstraum-Version hat sich das „Wiener Vorstadttheater - integratives theater österreichs“ verdichtenden Ausschnitten aus insgesamt fünf Shakespeare-Stücken angenommen. Drei davon zeigte das bunt gemischte Ensemble vor der kleinen Aufführungsserie in der Wiener Sargfabrik im Parlament. „Was ihr wollt“, „Maß für Maß“, „Viel Lärm um nichts“ wurden jeweils durch zwei reimende Elfen verknüpft. Asmen Bektaş in einem silbernen und Pelge Yılmaz in goldenem Overall „schwebten“ dabei von links und rechts ins Zentrum der kleinen Bühne.
Die Jüngsten
„Ich liebe Theater“, vertraut die Neunjährige Pelge Yılmaz nach der ausführlich beklatschten Vorstellung dem Kinder-KURIER an. „Auf der Bühne spielen und die Leute schauen zu, das mag ich sehr.“
Schon in der Schule habe sie „einmal in einem Stück mitgespielt. Da war ich ein Indianer und musste träumen. Damit ich keine schlechten Träume krieg hab ich vorher schon im Werken einen Traumfänger gebastelt“.
Ihr Co-Elf Asmen Bektaş ist ein Jahr jünger. „In der Schule haben wir kein Theater, aber im Kindergarten hab ich einmal bei einer Weihnachtsgeschichte mitgespielt. Da war ich ein Hirte.“
Seit März, so die beiden zum Kinder-KURIER, „haben wir zwei Mal in der Woche geübt. Unsere Generalprobe war in der Volkshochschule Ottakring“.
Abwechslung
Vielleicht steigen sie später einmal in die Fußstapfen ihrer Verwandten, die schon länger in Stücken dieser Theatergruppe spielen. Pelges 18-jährige Schwester Dilara Yılmaz, Hegelgasse14-Gymnasiastin, hat schon in ihrer KMS-Zeit ab 11 Jahren Theater gespielt und Asmens Verwandte Agrin und Recep Bektaş spielen auch schon länger im Wiener Vorstadttheater.
Für Ronya Sel und Esra Karakas ist die Entdeckung der Theatergruppe vor allem eine (ent-)spannende Abwechslung zu ihren Studien – Biologie bzw. Jus.
Schon länger
Mladen Savić hingegen betätigt sich schon länger im Bereich Kunst und Kultur – seit zwei Jahren am WVT, aber auch als Autor. Der fünfsprachige David Jarju nennt als eitere Hobbies tanzen, singen, trommeln und schreibt gern Gedichte. Schon länger aktiv beim WVT ist der Programmierer in einer Bank, Recep Bektaş.
Aktuelle Bezüge
Aus den drei genannten Stücken hatten von Margaretha Neufeld und Theaterleiter Manfred Michalke Passagen ausgewählt, die auch Anklänge an aktuelle politische Ereignisse beinhalten wie ein treibendes Boot in der Meeresflut etwa. Intrigen – wie in vielen Shakespeare-Stücken – sind heute genau so auf der Tagesordnung wie vor 400 Jahren. Autoritäre Herrschaft oder Todesstrafe sind auch noch immer nicht verschwunden.
SHAKE SHAKESPEARECollage von Margaretha Neufeld
Aus „Was ihr wollt“, „Maß für Maß“, „Viel Lärm um nichts“, „Wie es euch gefällt“, und „Der Widerspenstigen Zähmung“ Mitwirkende: Agrin Bektaş, Asmen Bektaş, Recep Bektaş, Selma Ilkay, David Jarju, Esra Karakas, Ronya Sel, Dilara Yılmaz, Pelge Yılmaz, Mladen Savić,
Regieassistenz: Petra Rotar Dramaturgie: Margaretha Neufeld
Wann & wo? 18. März 2016, 20 Uhr, 14. Oktober 2016, 20 Uhr Volkshochschule Donaustadt 1220, Bernoullistraße 1
2. April 2016, 20 Uhr, 22. Oktober, 20 Uhr Volkshochschule Favoriten 1100, Arthaberplatz 18
9./10. Juni und 10./11. November 2016 VHS Simmering 1110, Gottschalkgasse 10
Hintergrund
„Das WIENER VORSTADTTHEATER – integratives theater österreichs - ist eine Plattform, auf der Menschen, die üblicherweise vom professionellen Kulturbetrieb ausgeschlossen sind, die Möglichkeit haben, ihre Probleme durch künstlerische Leistung zu artikulieren und der Öffentlichkeit nahe zu bringen. Alle Projekte werden mit und für sogenannte Randgruppen erarbeitet: Behinderte, Flüchtlinge, Gewaltopfer.
Theatergeschichtlich steht das WIENER VORSTADTTHEATER in der Tradition der Wiener Hinterhofbühnen, die immer schon ein multikulturelles Kulturangebot für die sozial schwachen Bevölkerungsschichten anboten. Aus diesem Gründungsgedanken entwickelte sich das „Freie Ensemble“, welches im Jahr 1980 mit einer Tennessee Williams Bearbeitung erstmals öffentlich in auftrat.
Die Idee, eine gesellschaftliche Randgruppe in eine Theaterproduktion einzubeziehen, entstand, als 1993 im niederösterreichischen Lanzendorf ein Pavillon für mehrfachbehinderte Menschen, unter der damaligen Leitung von Frau Dr. Margaretha Michalke, eröffnet wurde. Aufgrund ihres Vorschlags, betreffend der künstlerischen Gestaltung einer würdigen Feier, entstand ein Schattenspiel nach Paul Hindemiths: „Wir bauen eine Stadt“. Seitdem existiert der entscheidende Zusatz: integratives theater österreichs“. (Zitat von der Homepage)www.wienervorstadttheater.com
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