Eine rote Papierlampe mit Schriftzeichen, eine Tisch, ein roter Sesel, ein Stockerl, drauf eine wunderschön verzierte Vase, ein Art Verkaufsstand und eine Faltwand mit Bambuspflanze davor. Diese asiatisch anmutenden Kulissen können schon betrachtet werden, bevor’s los geht. Hinter der Faltwand klingelt’s gehörig. Ein Clown stolpert auf die Bühne, stößt am Tisch an, an der Stellage…
Gekonnt tollpatschig sein
Er gibt den Tollpatsch, bevor er es schafft, sich auf den Sessel zum Tisch zu setzen. Er beginnt in der Speisekarte zu blättern. Er hat das Restaurant besucht, weil sein Magen schon sehr, sehr hörbar knurrt. Er selbst versucht auch – erst durch Räuspern, später Hüsteln, und Husten – darauf aufmerksam, dass da ein Gast ist. Doch keine/r hört ihn. Außer dem Publikum. Die die Zuschauerinnen und Zuschauer können nicht kellnerieren.
Beim Warten fällt ihm ein kleines Gläschen mit rötlicher Paste auf. Ah, nett, eine Vorspeise, denkt und sagt er, löffelt davon und – huch! Zunge raus, hecheln, aufspringen. Wie das breeeeeennt. Eh klar, sauscharf das Zeug. Genial gespielt. Und doch wissen natürlich alle, wie es ein junger Zuschauer rausruft: „Der tut ja nur so!“ Darum gibt’s herzhafte, lautstarke Lacher für diesen Teufelstanz.
Suppe mit Stäbchen
Noch immer kein Essen. Auf der Speisekarte entdeckt der Gast inzwischen, was er gern hätte: Ramen – eine Suppe mit Nudeln und Gemüse. Die ersten Rufe der jungen Zuschauer_innnen: „Du musst es selber machen!“ Das hätt er ohnehin gemacht und tut es nun auch. Er begibt sich in den „Verkaufsstand“, eine Art Küche, sucht die Zutaten, kocht Wasser auf – natürlich immer mit clownesken Einlagen. Beim anschließenden essen einer Suppe mit Stäbchen sowieso.
Dämon
Bei einem weiteren Missgeschick greift er in die Vase – und hat auf einmal eine dämonische Figur auf seiner rechten Hand. Das könnte doch der Funakoshi sein, der Kung-Fu-Meister, der ihm schon auf der Speisekarte begegnet ist – mit eingestreuten Weisheiten wie „Dein Atem hat dich hierher gebracht“, „die Stärke des Kung Fu ist in dem, was du gerade machst“, „blicke in die Quelle deiner Gedanken!“, „was du mit dem Körper verstanden hast, an das wirst du dich dein Leben lang erinnern“, „Karate do – der Weg der leeren Hand“…
So fremd kann eine Welt oder Kultur gar nicht sein, dass es nicht auch Missverständnisse und –Geschicke gibt, über die sich lachen lässt.
Drachenmeister und Nudelsuppe Ein Clowntheaterstück für Klein und Groß ab 6 Jahren von Theater Asou
Spiel und Stück: Michael Hofkirchner Regie und Best Girl: Ursula Litschauer Bühnenbild: Christina Weber Licht: Eugen Schöberl Kostüm: Barbara Häusl Puppenbau: Hofkirchner/Häusl Produktionsleitung: Monika Tockner
Bis 8. Dezember WuK, Werkstätten- und Kulturhaus 1090, Währinger Straße 59 T (01) 401 21 Zum Spielort
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