Mördermuschel Ahoi!
Der österreichische Meeresforscher und Filmemacher Hans Hass (2013) plant 1953 für einen seiner Tauchgänge in Australien ein Experiment. Er will wissen, was passiert, wenn man einer Mördermuschel zu nahe kommt. Grund für sein Interesse sind Sagen von Tauchern und Seemännern, die beim Versuch, eine Riesenmuschel mitzunehmen, mit ihrer Hand stecken blieben und ertranken. Diese schaurigen Erzählungen haben ihr den Beinamen eingetragen. Seit Kurzem ist die größte Muschelart der Welt auch im Haus des Meeres zu sehen.
Die Riesenmuschel hat ihren Lebensraum in der Südsee, im Indischen Ozean und im Roten Meer. Sie gehört zur Familie der Weichtiere und erreicht eine Lebenserwartung wie ein Mensch. Beachtlich sind ihre Größe und Gewicht. Die Länge reicht von 30 Zentimetern bis zu 1,5 Meter. Sie können 5 oder 300 Kilogramm schwer sein.
Gefahr in der Tiefe
Gefährlich ist die Riesenmuschel nur für jene, die ihr zu nahe kommen. Ein Schließreflex sorgt dafür, dass sie ihre Schalen zusammenklappt, sobald ein Tier ihr Inneres berührt. Das passiert auch, als Meeresforscher Hass das Bein der Puppe in die Muschel steckt. Sie klemmt es ein. Für ihn stand fest: Die Geschichten sind doch kein Seemansgarn.
Warum Menschen dennoch versuchen, die schweren Tiere aufzutauchen, erklärt Daniel Abed-Navandi, stellvertretender Direktor im Haus des Meeres. „Das Muschelfleisch gilt als Delikatesse und die großen Schalen wurden in Mitteleuropa lange Zeit als Taufbecken oder Badewanne genutzt.“ Insgesamt gibt es sieben Arten von Riesenmuscheln, die unterschiedlich stark bedroht sind. „Die größte Gefahr geht von Tauchern aus, die zwischen den Korallenstöcken ,spazieren‘ und sowohl die Muscheln als auch die Korallen zerstören.“
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