Wenn Mutter fast wie Pferd oder Hanf klingt

Minisprachkurse für Mitschüler_innen und Besucher_innen des Tags der offenen Tür
Mini-Sprachkurse beim Tag der offenen Tür in einer Wiener Handelsakademie.

„Ahoj“ wird meist mit der Schifffahrt verbunden, ein Gruß unter Segler_innen. Es steht aber auch für „Hallo“ im Tschechischen. Dort bedeutet es aber auch wie Alex im Raum der Mini-Sprachkurse Interessierten erklärt, „Tschüss“. Außerdem kannst du auch Čau –sowohl bei der Begrüßung als auch bei der Verabschiedung - sagen. Wenn du förmlicher grüßen willst, heißt’s „Dobrý den“ und bist du mit der/dem/den anderen sehr freundschaftlich verbunden geht auch „Nazdar“.

Die Minikurse in fünf verschiedenen Sprachen werden von Schüler_innen der privaten Handelsakademie Hamerlingplatz (Wien-Josefstadt) am Tag der offenen Tür angeboten. Diese und noch einige weitere Sprachen, die Jugendliche dieser Vienna Business School aus ihren Herkunftsfamilien mitbringen und hier für Interessierte anboten, hat es auch am Europäischen Tag der Sprachen (26. September) gegeben.

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Wenn Mutter fast wie Pferd oder Hanf klingt
Minisprachkurs Chinesisch (Mandarin) mit Lina und Linfang
Der junge Tschechisch-„Lehrer“ sitzt mit seinem kleinen Infotisch zwischen Deniz, der Bulgarisch vermittelt, aber auch Türkisch kann sowie Lina und Linfang, die Mandarin-Chinesisch vermitteln. Die beiden müssen so manches auf ihrem Laptop vorspielen und vorzeigen, kommt’s doch bei dieser Sprache nicht zuletzt auf die Tonhöhen an. So bedeutet ein und dasselbe Wort – „ma“ – neben Mutter, Pferd und schimpfen auch Hanf ;) Um Missverständnissen vorzubeugen: gleichbleibende Tonhöhe – und du sprichst die Frau Mama an! Sozusagen als ausgleichende Gerechtigkeit zur dieser Schwierigkeit „ist dafür die Grammatik einfach, die gibt’s fast nicht“, meinen die beiden, „keine Zeiten, keine Artikel, keine Ein- oder Mehrzahl, nur kleine Hilfswörter, die dann angeben, was gemeint ist“.

Jede und jeder hat eigene Handzettel vorbereitet, auf denen einige Begrüßungs- Dankes- und andere Phrasen stehen, damit jene, die hier kurz in die Sprachen reinschnuppern, auch was mitnehmen können. Milan und Marijana zeigen, dass Serbisch eine der wenigen Sprachen ist, die in zwei Schriften existiert – neben der bei uns gebräuchlichen auch im kyrillischen Alphabet. Am Tisch nebenan unterrichtet Fanny Kira ungarisch.

Seit zwei Wochen Chinesisch als Fremdsprache

Wenn Mutter fast wie Pferd oder Hanf klingt
Über die Minisprachkurse hinaus gab es noch einen weiteren multilingualen Raum - mit den Fremdsprachen, die hier in dieser Schule angeboten werden
Das ist aber an diesem Tag der offenen Tür nicht der einzige Sprachenraum – in einem weiteren werden die Besucher_innen schon vor der Tür mit Willkommen in jenen Sprachen begrüßt, die hier in dieser Schule unterrichtet werden – sei es als pflicht- oder Freifach. „Wir können selber noch nicht viel“, entschuldigen sich gleich einmal Theresa Galavics und Nina Lewna vor einem Plakat mit chinesischen Schriftzeichen. „Für zwei Wochen könnt ihr schon einiges“, relativiert Julia Renner, ihre Lehrerin. Eben erst seit ganz kurzer Zeit lehrt sie, die einen einschlägigen familiären Background hat, Sinologie studierte und als erste den Master in Unterrichtskompetenz absolviert hat, am Hamerlingplatz. „China ist sehr interessant und diese Sprache auch für die Wirtschaft sehr wichtig. Außerdem hat unsere Schule eine Partnerschule in Beijing und dort will ich nach der Matura ein Praktikum machen“, verrät Nina Lewna ihre Wahl. „Außerdem ist es interessant, eine neue Sprache zu lernen, eine, die ganz anders ist“, ergänzt ihre Kollegin Theresa Galavics, „ich finde es ziemlich cool, dass unsere Schule das anbietet“. Dass auch die Schrift ganz anders ist, „ist vielleicht am Anfang ein bisschen verwirrend, aber wenn man’s wirklich gern macht, schaffst du’s!“ Es helfe übrigens, „dass wir vorher schon Russisch hatten“, manche Laute sind ähnlich“.

(Faden-)Spiele

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Die Spanisch-Schüler_innen haben sogar Fadenspiele fürs Erlernen einiger Wörter gebastelt:
Apropos Russisch: Am Infostand dieser Sprache, die im Zweig „international“ dieser Schule als dritte lebende Fremdsprache nach Englisch sowie Französisch oder Spanisch ab der dritten Klasse auf dem Stundenplan steht, können Besucher_innen mit Hilfe der bunten Buchstaben des kyrillischen Alphabets auf Würfeln versuchen ihren Namen in diese Schrift zu übersetzen. Außerdem bieten Precious Ogbonmwan und Nastasija Milford-Hejl den Russisch-Schnuppernden an, eine der berühmten Matrjoschka auseinander zu nehmen – in der Holzpuppe ist eine weitere, noch eine und noch … am Ende als Neuntes bleibt ein wunzigkleines Püppchen, das nicht mehr zerlegt werden kann. Precious Ogbonmwan findet Russisch „nicht so schwer und es gefällt mir, weil es so anders ist und ich die einzige in meiner Familie bin, die das sprechen kann!“

Verspielt geht’s auch bei den „Spaniern“ zu: Halil Yılman, Nicolas Kronimus und David Canlas laden zu Fadenspielen ein, „die wir selbst früher gebastelt haben“. Der Faden soll das links aufgeschriebene spanische Wort mit dem entsprechenden deutschen verbinden. „Die Lösung ist auf der Rückseite mit Strichen eingezeichnet“, verraten die drei, die selbst neben den schulischen Fremdsprachen noch weitere aus ihren Familien mitbringen.

Aleyna Ünüstü promotet Französisch für das sie sich anstelle von Spanisch entschieden hatte, „weil ich das schon in der vorigen Schule im Gymnasium gehabt habe und außerdem ist es für mich die schönste Sprache der Welt!“

Fußball-Schiedsrichter

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Schulsprecher und Jung-Schiedsrichter: Matthias Gagula
Außergewöhnlich ist an dieser Schule nicht nur, dass seit zwei Wochen Chinesisch (Mandarin) als Freifach angeboten wird, im Vorjahr gab’s auch das Angebot, Fußball-Schiedsrichter zu erlernen. Der jetzige Schulsprecher Matthias Gagula machte dieses sechsmonatige Ausbildung. „Es war nicht leicht, von acht, die starteten, haben nur zwei fertig gemacht“. Die Frage des Kinder-KURIER, weshalb er sich für diese Zusatzausbildung beworben habe, beantwortet der 17-Jährige damit, dass er acht Jahre lang Mittelfeldspieler bei Cro Vienna war, sich aber als Profifußballer zu wenig Chancen ausgerechnet habe, „als Schiedsrichter hab‘ ich schon Ambitionen. Ich pfeife schon Spiel im Nachwuchs und kann bei Kampfmannschaften bis hinauf zur Landesliga als Assistent mit der Fahne zum Einsatz kommen.“

https://hamerlingplatz.vbs.ac.at/

Schnappschüsse

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Sprachenvielfalt in der vbs hamerlingplatz
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