Wahid will bleiben

Co-Autorin Inge Fasan sowie Dost Muhammed Khugiani, ein junger Flüchtling aus Afghanistan
"Schwieriges" Thema unbegleiteter jugendlicher Flüchtlinge leicht verständlich aufbereitet.

Es gab Menschen, die sahen Wahid komisch an, wenn er auf der Straße spazieren ging. Und manche blickten angestrengt an ihm vorbei. Dabei sah er nicht anders aus als andere, fand Wahid. Er hatte zwei Augen, zwei Ohren, eine Nase und einen Mund wie jeder Mensch…“

Wahid will bleiben
Jene Doppelseite, die illustriert, wie Wahid seine Paten-Familie nach afghanischer Sitte bewirtet.
So beginnen Franz-Joseph Huainigg und Inge Fasan ihr – von Michaela Weiss sehr atmosphärisch-künstlerisch illustriertes – Buch „Wahid will bleiben“. Als er, der ein guter Fußballer ist, andere Kinder fragt, ob er mitspielen könne, wird er weggewiesen. Wahid erlebt immer wieder solche Ablehnung. Dabei hat er es als Jugendlicher, der allein auf sich gestellt, aus Afghanistan flüchten musste, schon schwer genug.

Patenfamilie

Wahid will bleiben
Co-Autorin Inge Fasan sowie Dost Muhammed Khugiani, ein junger Flüchtling aus Afghanistan
Besser geht es Wahid erst, als sich eine Patin samt ihrer Familie (Mann und fünfjährige Tochter namens Sabrina) seiner annimmt und ihn regelmäßig zu sich nach Hause oder anderen Unternehmungen einlädt. Das bietet auch Abwechslung zum Leben im Flüchtlingsheim. Und vor allem Sabrina mit ihren „wirklich, wirklich großen Augen“ hilft ihm auch, sich wohler zu fühlen, sich öffnen zu können, auch über Schwieriges wie seine Flucht zu reden…

Kind als "Türöffner"

Nicht zuletzt die Figur Sabrinas mit ihren einfachen, treffenden Fragen und Bemerkungen aber auch ihrer kindlich vorurteilsfreien Herangehensweise, aber auch die Art, wie das Buch geschrieben ist, vermitteln ein angeblich so schwieriges Thema trefflich für junge Leser_innen bzw. solchen, denen das Buch vielleicht auch vorgelesen wird.

Anderer jugendlicher Flüchtling

Wahid will bleiben
Dost Muhammed Khugiani, ein junger Flüchtling aus Afghanistan, verteilt Flyer für "Reomeo & Julia freestyle", eine Theaterproduktion im Dschungel Wien bei der er mitspielt
Bei der kleinen, feinen Buchpräsentation in der Wiener Hauptbücherei konnte zwar Co-Autor Franz-Joseph Huainigg nicht teilnehmen, weil der Parlamentsabgeordnete gerade an dem Tag eine Plenarsitzung hatte, bei der er auch sprach, dafür war mit Dost Muhammed Khugiani ein junger Mann anwesend, der selbst als 14-Jähriger aus Afghanistan flüchten musste. Seine Leidenschaft ist zwar nicht Fußball, aber neben Schule und Suche nach einer Lehrstelle spielt er Theater. In „Romeo & Julia freestyle“ im Dschungel Wien, das immer wieder aufgenommen wird, gibt er einen von drei Romeos.

Infos

Wahid will bleiben
Buch-Cover
Franz-Joseph Huainigg und Inge Fasan, Michaela Weiss (Illustrationen)
Wahid will bleiben
46 Seiten
'Verlag Bibliothek der Provinz
18 €

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