Kinder (und Eltern) sammeln für Kinder
Andrea, Maria, Henry und Bruno wuseln die Stufen vom Garten rauf in einen der Gruppenräume des Kindergartens im MuseumsQuartier. Hier helfen sie Christian und Walter beim Einräumen von Kindergewand in den 19. und letzten großen Sack.
Socken, Pullover, Leiberln, T-Shirts, Jacken… - 250 solcher großen Säcken haben Kinder (Eltern, Pädagog_innen und Bekannte) in den vergangenen Wochen gesammelt.
„Wofür ist denn das ganze Gewand?“ Diese Frage beantworten die genannten helfenden Kinder – stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen fast wie im Chor: „Für arme Kinder!“ Denn, „Kinderarmut ist kein Märchen“ (leider!).
Vier Mal Maracanã-Stadion
Immerhin sind allein in Wien 99.000 Kinder (doppelt so viele wie im Ernst-Happel-Stadion Platz hätten) von Armut ganz akut betroffen oder gefährdet. In ganz Österreich sind es fast 300.000 (also mehr als vier Mal so viel wie das neue Maracanã-Stadion in Brasilien fasst). Von den in Österreich lebenden Kindern und Jugendlichen ist das immerhin fast jedes/jeder Fünfte.
Und das heißt oft genug: Nicht genügend warmes Gewand. Oder bei jedem Ausflug oder anderen Schulaktivitäten drei Mal checken, ob der drin ist. Oft genug bleibt im Winter die Wohnung kalt, es gibt in diesen Haushalten auch häufig weniger gesunde Lebensmittel. Und Urlaub ist da meist für die gesamte Kindheit/Jugend eines der unbekanntesten Fremdwörter. Gar jedes 10. Kind lebt in einem Haushalt, in den nicht einmal im Monat Freunde oder Verwandte eingeladen werden können. (Alle Zahlen aus. EU SILC, European Union Statistics on Income and Living Conditions, 2011)
Viele kleine Hände ...
Am Donnerstag findet im Architekturzentrum anlässlich des „Tag gegen Armut“ die Tagung der Volkshilfe „Aufwachsen in Armut. Kinderarmut in Österreich – Befunde und Auswege“ statt.
Infos:
www.volkshilfe.at/fachtagung
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