Gefangen in der "Anstalt"

Gefangen in der "Anstalt"
Zwölf Jugendliche erarbeiteten und spielten Szenen - angeregt vom ersten Band der Méto-Trilogie

Ein harte, brutale knappe Schulstunde spielen zwölf Jugendliche arge Szenen – „Bis an die Grenze“. Von streng bewachten Kindern/Jugendlichen, die schon beim kleinsten Fehler, was auch immer der sein soll, niedergestoßen und misshandelt werden. Stellvertretend für alle wird einer nieder gespritzt. Sinkt fast wie leblos vom Sessel. Eine düstere Atmosphäre.

Boot-Camp

Gefangen in der "Anstalt"

Die Anregung für die Erarbeitung ihrer Szenen haben sich die Kids aus dem ersten Band der in Frankreich zum Renner gewordenen Méto-Trilogie ( Yves Grevet, dtv) geholt. In einer Art Internat leben 64 Buben eingesperrt auf einer vulkanischen Insel – wie in den finstersten Internaten, die mehr Gefängnissen glichen oder in der moderneren Variante, den Boot-Camps. Mit einem Schuss Big-Brother-is watching you. Ständig überwacht. Ziel ist in all diesen Varianten dasselbe: Die jungen Menschen zu „brechen“, möglichst viel körperlichen und psychischen Druck ausüben, damit sie sich ja ungefragt allen Regeln unterwerfen, dem System anpassen.

"Wahnvorstellung"

Gefangen in der "Anstalt"

Begleitet und unterstützt von Künstler_innen erarbeiteten die zwölf Schüler_innen des Poly und der Fachmittelschule in der Schweglerstraße ausgehend von der Lektüre, gemixt mit vielen eigenen Ideen Szenen. Das medizinisch-psychiatrische Trio verlässt dazwischen sogar die Bühne, um auch einzelnen im Publikum „Diagnosen“ (Wahnvorstellungen und andere) an den Kopf zu werfen und später die „Aussichten“ zu verklickern (beispielsweise: „lebenslänglicher Aufenthalt in der Anstalt“).

Ausblick?!

Gefangen in der "Anstalt"

Für einige der jugendlichen Insassen, von denen zwei mit Fernrohr auf einer Leiter (im Buch ein Leuchtturm) auch ein Leben außerhalb des Gefängnisses sehen, zeichnen sich rosiger Perspektiven ab – Ballspiel, Musik, Gesang…

Bis an die Grenze

Gefangen in der "Anstalt"

Als Inspirationsquelle für die Theaterarbeit diente der Jugendroman „MÉTO. Band 1, Das Haus“ von Yves Grevet (deutscher taschenbuchverlag).

Darsteller_innen: Sandra Beronja, Nik Gjinaj, Aleksandra Hranisavljevic, Şura Içer, Celia-Petra Lele, Nina Masin, Vladimir Petrov, Florentina Shamolli, Paulina Sulima, Florian Weißenböck, Jasmina Zgabei, Jelena Zivanov

(aus der Polytechnischen und der FachmittelSchule Schweglerstraße, Wien 15)

Regie, Dramaturgie, Musik: Valerie Kattenfeld, Walter Baco, Andrea Bergmann

Unterstützt von culture connected, einer BMUKK-Intitiative von Macht Schule Theater.

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