Ein trauriger Regenbogen und "Fasenten"
Am liebsten zeichnet sie Häuser – eins davon malt sie - als Teil ihrer Widmung für den Kinder-KURIER - in unser Besprechungsexemplar auf die leere Seite neben den Autogrammen von Peter Turrini und Gerhard Haderer. Auf dem Dach ihres Hauses lässt sie einen Adler landen und daneben einen großen Schmetterling in die Luft wachsen. Die Tür verziert sie mit einem großen Herzen und einer Blume. Daneben schreibt sie THERESA – und nach einer kurzen Pause malt sie noch ihre Lieblingsfigur, eine üppig grinsende Prinzessin.
Neben Zeichnen zählt Trampolin-Springen zu ihren Lieblingsbeschäftigungen im Garten, wo es „leider keine Kirschen (wie im Buch), sondern nur saure Kriegerln gibt. Und Prinzessinnen spielen mag ich auch. Im Kindergarten bin ich am liebsten auf dem Klettergerüst. Ich kann auch schon einen Salto ins Wasser“. Ihr Lieblingsbuch sind „Die Geggis“ (von Mira Lobe).
Einhorn und schreiben
„Ein Regenbogen.“
„Aber ein Regenbogen ist doch nicht schwarz. Der ist bunt. Grün, rot, gelb, blau.“
„Meiner ist schwarz.“
„Schwarz wirkt aber so traurig.“
„Das ist ein trauriger Regenbogen.“
Peter Turrini, Gerhard Haderer,
Manchmal ist ein Fasan eine Ente – Gespräche mit Theresa
Verlag Jungbrunnen; 19,95€
Hoffentlich lassen sie dir in der Schule deine Fantasie und treiben dir die nicht aus!“ Dieser Wunsch an die fünfjährige kongeniale Gesprächspartnerin von Peter-Ini (Peter Turrini, Gerhard Haderer, Manchmal ist ein Fasan eine Ente – Gespräche mit Theresa). Am Beeindruckendsten ist vielleicht die Geschichte mit der geschwungenen schwarzen Linie, die für sie ein Regenbogen, eben ein trauriger, ist. Da schießt sofort die Erinnerung an zwei Storys ein, die Schule als Kreativitäts-Verhinderungsanstalt charakterisieren:
Als Kind habe ihn im Winter das rot glühende Ofenrohr fasziniert. Drum habe er es auch so in der Schule gezeichnet, erzählte vor Jahren der Leiter des vormaligen Pädagogischen Instituts der Stadt Wien, Paul Kral, anlässlich der Eröffnung einer Ausstellung mit Kinderzeichnungen in der Burggasse. Als der Lehrer ihn gemaßregelt hatte, „es gibt nur schwarze, braune oder höchstens noch weiße Ofenrohre, hab ich die Freude am Zeichnen verloren.“
Geister-haft
Gut, oder vielmehr schlecht, aber das ist doch Jahrzehnte her. Allerdings liegt es bestenfalls ungefähr drei Jahre zurück, dass ein achtjähriges Mädchen ein wenig zerknirscht von der Schule nach Hause kam. Am Vormittag sollten sie einen Geist zeichnen. Ihrer schaute als einziger nicht aus wie alle anderen, die sich an der klassischen Leintuch-Überwurf und so orientierten. Und die Volksschullehrerin schiss diese Zeichnerin zusammen: „So schaut doch kein Geist aus!“
Das Glück dieses Mädchens: Ihre Eltern statteten der Lehrerin einen Besuch ab, um sie zu fragen, woher sie denn wissen wolle, wie ein geist ausschaue!
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